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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 65
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wiesen, der nicht nur 1304 dem Klösterchen als Urkundenzeuge diente, sondern in
Niederreute einen Lehenhof St. Ulrichs innehatte, in Todtnau aber um 1300 zu den
führenden Berg Werksunternehmen zählte, wo die Konzession der Aneros fron am
Todtnauer Berg seinen Namen trug.110

Im zweiten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts nahm der Bergbau im Möhlintal einen
beachtlichen Aufschwung. Denn im Jahr 1318 vergabte der in Breisach verbürgerte
Johans Fromestuck von Waltershofen dem Heiliggeist-Spital zu Freiburg drü viertel
ze Birchiberg ze der fronef leider ohne weitere Erläuterungen und als Teil eines
ganzen Bündels von Zuwendungen, die mit Bergbau nichts zu tun haben. Das noch
im Stadtarchiv Freiburg aufbewahrte Original trägt keine späteren Vermerke von Seiten
des Spitals, die das weitere Schicksal dieser Stiftung erhellen könnten.111 Immerhin
schien die Zukunft des Bergbaus am Birkiberg in den Augen der Unternehmer
recht beständig und gewinnträchtig zu sein, denn Fromestuck ging doch wohl
vom langen Fortbestand seiner Stiftung aus. Er wird übrigens nochmals um 1327 im
Urbar des Klosters Adelhausen als Rebenbesitzer in Opfingen unweit von Waltershofen
genannt, ebenso im Tennenbacher Güterbuch (1317-41): Item ze werbe vnder
Frome stucke böme vnd reben IUImanhowet.l]2

Fromestucks Anteil von drei Vierteilen der Grube läßt eine ähnliche rechnerische
Gliederung der Konzession wie in den benachbarten Revieren vermuten: 60 Fronteile
und zwei oder vier Herren- bzw. Eisenteile (isenin teil). Der Umfang der Stiftung
für das Freiburger Spital betrug nach dieser Interpretation 1,25 % des Gesamtvolumens
der Grube; ganz sicher ist aber dieser Ansatz angesichts fehlender weiterer
Zeugnisse für Birkiberg aus dieser Zeit nicht.

Der knappe Text deutet an, daß der Birkiberg als eine einheitliche Grube aufgefaßt
wurde und sich nicht in mehrere selbständige Betriebseinheiten aufspaltete, die unter
jeweils verschiedenen Namen arbeiteten, wie sich dies etwa am Schauinsland (ze
dem Diesselmüt, ze NSllins Fron, zem Grint, ze dem Schoweslant), im Münstertal
(ze der Segen, ze dem Schindeler) oder auf dem Todtnauer Berg (ze der Hasen fron,
ze Küneggis fron, ze der Koler fron, ze Aneros fron usf.) erweist. Nehlsen spielte
übrigens mit dem Gedanken, daß im 14. Jahrhundert eine zweite Grube Birkiberg im
obersten Teil des Berges gearbeitet habe. So seien die Widersprüche zwischen dem
Straßburger Mannlehen Birkiberg und dem gräflich-freiburgischen bzw. straßbergi-
schen Lehen Birkiberg aufzuheben. Dabei stützte er sich auf die 1318 erwähnten Allmendgrenzen
oberhalb des Birkibergs. Diese entsprechen heute noch dort bestehenden
Gemarkungsgrenzen, aber nicht den Grenzen des bergherrlichen Verfügungsbereichs
, der sich nicht an den Banngrenzen, sondern stets an der Wasserscheide, d. h.
an den Bergkämmen orientierte.113

Der kurz zuvor im Jahr 1317 dokumentierte Gunteransche Verhüttungsbetrieb im
Bollschweiler Bann unterstreicht die damalige Prosperität der Unternehmungen,114

Hoffnungen und Spekulationen bildeten vermutlich auch den Hintergrund für das
Tauschgeschäft des Bergherrn Konrad Snewlin Bernlapp mit der Gemeinde Bollschweil
. Es berührte das nähere Umfeld des Birkiberg und wurde am 2. März 1318 abgeschlossen
, Der Vertrag beinhaltete eine Konzentration des grundherrlichen Besitzes
im Bereich und im weiteren Umfeld der Gruben und die Verfügbarkeit über die
dortigen Wälder.115

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