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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 68
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0070
Exkurs zu den Herren von Birkiberg nach 1347

Hier ist ein Exkurs zu den Testamentserben des Johann Snewlin Gresser nötig, um
einen Überblick über die tatsächlichen Birkiberg-Lehensträger nach 1347 zu gewinnen
, wobei ich mich an die von Nehlsen aufgestellte Stammtafel der Snewlin anlehne
.121

1. Generation: die Söhne des Konrad Snewlin von Oberlinden
1.1: Johann Snewlin der Küng ist von 1343 an bezeugt, vor 1384 verstorben. Seit
1347 Mitinhaber von Birkiberg, veräußert er 1357 mit seinen Brüdern den vom Vater
gemeinsam geerbten Hof zu Mengen für 400 Mark Silber.122 Eine Verwicklung dieses
Snewlin in die Birkiberg-Fehde von 1378 ist nicht bekannt, er hatte wohl schon
zuvor auf seinen Anteil verzichtet. Der gleichnamige Sohn aus der Ehe mit Elsbeth,
der Tochter Heinrich Brechters, wird auch nie im Zusammenhang mit Birkiberg genannt
und gehörte wohl nicht zu den Lehensträgera.

1.2: Hanman Snewlin ist von 1344 bis 1357 bezeugt und seit 1347 Mitinhaber von
Birkiberg. Am Verkauf des väterlichen Hofes zu Mengen für 400 Mark Silber ist er
1357 beteiligt; erbberechtigte Nachkommen sind nicht bekannt.
1.3: Ritter Klaus Snewlin ist von 1344 bis 1386 bezeugt und vor 1393 verstorben.123
1347 wird er Mitinhaber von Birkiberg und ist 1357 am Verkauf des vom Vater geerbten
Hof zu Mengen beteiligt. Er erhielt 1352 das Schultheißentum zu Munzingen
von der Äbtissin des Unterlindenklosters in Colmar verliehen.124 Über seine Verwicklung
in die Birkiberg»Affäre von 1378 ist nichts bekannt. Er hatte anscheinend
schon zuvor zugunsten seiner Söhne Hermann und Konrad Snewlin auf seinen Anteil
am Mannlehen verzichtet.

1.4: Petermann Snewlin ist seit 1344 bezeugt und wurde 1347 Mitinhaber des Birki-
berglehens; er hatte anscheinend das väterliche Haus zu Oberlinden geerbt und war
1357 am Verkauf des väterlichen Hofes zu Mengen beteiligt, wobei sein älterer Bruder
Hanman als „Pfleger" (Vormund) auftrat. Ende 1367 trat Petermann für ein Jahr
in die Dienste der Stadt Freiburg, wird bis 1384 mehrfach in Freiburger Urkunden erwähnt
und war anscheinend nicht in die Birkiberg-Fehde verwickelt, so daß auch er
vermutlich seinen Anteil aufgegeben hatte.125

1.5: Thoman Snewlin wird von 1343 bis 1351 erwähnt und ist seit 1347 Mitinhaber
des Birkiberglehens; 1357 wird er beim Verkauf des mit seinen Brüdern geerbten
Hofes in Mengen nicht mehr genannt und war wohl schon verstorben.

Von ihrer Lebenszeit aus betrachtet, kommen allein die drei Brüder Johann Snewlin
der Küng, Klaus und Petermann Snewlin für einen längeren Besitzanteil am Bir-
kiberg-Lehen in Frage; es scheint aber, daß durch eine vertragliche Abmachung oder
Abfindung sowohl Johann der Küng als auch Petermann vorzeitig ausgeschieden
waren und nach dem frühen Absterben der kinderlos gebliebenen Brüder Hanman
und Thoman nurmehr Klaus Snewlin als alleiniger Lehenträger übrigblieb. Er hatte
indessen vor 1378, d.h. vor dem Kriegszug gegen Birkiberg das Mannlehen seinen
Söhnen Hermann Snewlin und Konrad Snewlin als neuen Lehensträgern überlassen,
Auffällig ist der Verkauf des väterlichen Hofes zu Mengen für 400 Gulden, der ins
Jahr 1357 fiel, mithin in den Beginn der langanhaltenden und besonders im oberen
Wiesental spürbaren Bergbaukrise, Gaben etwa Rückschläge am Birkiberg mit den

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