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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 76
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in den Bergbauurkunden des südlichen Schwarzwalds durchaus geläufig war. Hans
Berchtold von Neuenfels war einst treuer Gefolgsmann der Grafen Egen III. und
Konrad III. von Freiburg gewesen, und er scheint sich auch dem bedeutenden Todtnauer
Bergbau gegenüber nicht gleichgültig verhalten zu haben. Auffälligerweise
tauschte er nämlich am 30. Juli 1403 zusammen mit seinem Sohn Burkhart seinen
bisherigen Besitz in Todtnau mit dem dort ansässig gewordenen Ritter Dietrich von
Keppenbach ab, welcher nach dem Tod seiner zweiten Frau, der Witwe des Bergvogts
[= Bergrichter] Klaus Absalon dem Jüngeren, eine dritte Ehe mit Hans
Berchtold von Neuenfels'Tochter eingegangen war,352

Der wieder aufgenommene Bergbau am Birkiberg wird indessen nicht lange ins
15. Jahrhundert hinein fortgesetzt worden sein. Die Wildbann-Beschreibung von
1440 und die Wildbann-Verleihung von 1444 kennen im gesamten Bereich vom
Schönberg über Bollschweil zum Diesselmuot (Schauinsland) hinauf und von dort
hinunter zur Üblen Brücke bei Oberried und über den Brombergkopf bis wieder
hinüber zum Schönberg nur noch das Bergwerk am Brunnberg (Sternwald am Brombergkopf
). Offensichtlich lagen damals die Gruben sowohl im Möhlintal als auch am
Schauinsland - von der Kappler Bergseite, die nicht in dieses Lehen fiel, einmal abgesehen
- still und verlassen da.153 Die zum Straßburger Mannlehen gehörende vesty
Birkiberg oder das von Konrad Snewlin von Birkiberg eventuell nach 1385 nahebei
errichtete neue feste Haus Birkiberg muß bald nach 1420, mit Sicherheit vor 1440 im
Gefolge der Einstellung des Bergbaus endgültig als Wohnsitz aufgegeben worden
sein. Die späteren, von 1463 an erhaltenen Straßburger Lehenbriefe bezeichnen die
Hinterlassenschaft stets nur noch als Burgstall, also Stelle der Burg, die wohl schon
eine unbewohnte Ruine war.154

Sieht man von der gelegentlichen Holz- und vielleicht auch Kohlholznutzung
durch die Familie Snewlin von Bollschweil einmal ab, war fortan der Birkiberg wohl
über 350 Jahre weitgehend sich selbst überlassen gewesen, als Freiherr von Vernier
1780 bei seiner Untersuchung des Bergwesens im vorderösterreichischen Breisgau
auch dem Möhlintal einen kurzen Besuch abstattete. Er bemerkte, daß ohnweit dem
Priorat Sand Ulrich an dem Bach gegen Mitternacht herab ... ein noch offener Stollen
einem auf Stund 12 streichenden, fast seigern Gang... nach gegen 30 Klafter betrieben
war. Aus dem vor Ort gefundenen Gang in festem Quarz- und Späth Gemeng
ergab eine Probe nur Vi Pfund Kupfer pro Centner, Es muß sich dabei um die heutige
Eichhalde handeln, denn er beschreibt anschließend, ohne den Namen zu erwähnen,
den Zustand des gegenüberliegenden Hanges, eben des Birkenberges: wohl aber
merket man auf der andern Seite durch das ganze Thal genügsame kleine und
größere, jedoch ganz unkennbare Pingen Nro, 37 ... Es muß vor sehr alten Zeiten
allda gebauet worden sein. Vernier erwähnt noch talauswärts einen kleinen Bergbauversuch
— einen alten etwa 6 Klafter tiefen Versuchsstollen im heute noch so benannten
Teufels grundel, doch merkwürdigerweise nicht den im Goldengründle
nördlich des beschriebenen Eichhaldenstollens seit 1778 laufenden kleinen Bergbauversuch
. Darüber äußert sich indessen 1786 Bergrat Hermann von Carato; es sei
hier der langgesuchte Stollen entdeckt worden, den schon viele und auch die Grund-
herrschaft selbst vergeblich gesucht hätten, nachdem bei einem Wasseraustritt eine
fast acht Meter lange Strecke mit Geröll beseite geschafft worden sei, um das Mund-

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