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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 81
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0083
ger Teil der Bollschweiler Allmende erst 1318 an die Snewlin gelangte* Die unmittelbar
nach der Fladenmatte erwähnte Silbermatten gehört daher ebenso der südlichen
Talsohle unterhalb der Aubachmündung zu und ist allem Anschein nach mit
dem heutigen Wiesengelände Unterm Langdobel identisch, welches das Südufer der
Möhlin auf 600 m Länge begleitet, während das Enßtal selbst im heutigen Langdobel
zu suchen ist.

Mit ihrem beziehungsreichen Namen kommt die Silbermatte bzw. das heutige
Flurstück Unterm Langdobel als Standort für ein oder mehrere Hüttwerke im 13714.
Jahrhundert in Frage. Daß die Bezeichnung 1318 schon zum festen Flurnamen geworden
war, macht es wahrscheinlich, daß die Erzverhüttung damals schon geraume
Zeit auf dem ehemaligen Eigengut der Snewlin praktiziert worden war. Bemerkenswert
ist, daß die Gunterans Matten und Silbermatten als Flußanrainer einander gegenüberlagen
. Neben einem Weg auf dem Südufer der Möhlin zum Dorf besorgte
wohl auch ein Steg die Anbindung der Hütte zum Zellenweg an den talauswärts gerichteten
Verkehr»

Goldenberg hat nun tatsächlich den Standort einer ehemaligen Schmelze in dem
mit der einstigen Silbermatte identifizierten Gewann Unterm Langdobel unterhalb
der Aubachsäge festgestellt. Auf dem rund 1000 m vom Grubenbereich entfernten
Gelände entdeckte er bei Sondierungen auf einer heute 4 m über dem Bach gelegenen
Bachterrasse ein ehemaliges Gerinne, in dessen Sedimenten sich Schlacken und
auch grobscherbige Keramikfragmente des 13714 Jahrhunderts fanden. Dies paßt zu
den Angaben von 1317 und stützt Goldenbergs Vermutung, daß sich hier die Hinterlassenschaft
des Gunteranschen Silberhofes finde. Spuren eines ehemaligen Silber-
tichs als zugehöriger Stauanlage glaubt Goldenberg etwa hundert Meter oberhalb des
Platzes zu erkennen.163

Die von Ulrich Zimmermann untersuchte Staudammanlage westlich der Güt-
lemühle, also ebenfalls auf der südlichen Uferseite der Möhlin und knapp unterhalb
der St. Ulrichschen Grenze, kommt als zweiter ehemaliger Silbertich aus dem 13714.
Jahrhundert in Betracht. Dieser konnte mit seinem anschließenden Hangkanal eventuelle
Silbermühlen und Silberhöfe im Birkibach-Abschnitt des Flusses, d, h. im Bereich
unmittelbar unter dem Birkiberg, bedienen. Zimmermann fand bei seiner Untersuchung
den Damm aus großen Gneisblöcken in Trockenmauertechnik errichtet;
auf der Dammkrone blieb eine Überlaufrinne erhalten. Das Ganze könnte als Wasserspeicher
für eine Anlage gedient haben, zu welcher anscheinend die Gebäudereste
direkt südlich des Dammes gehörten.164

Wer diesen höher gelegenen Betrieb und möglicherweise weitere Erzmühlen und
Silberhöfe in dieser Zone besaß und führte, läßt sich vielleicht ebenfalls mit dem
schon mehrfach zitierten Tauschvertrag von 1318 erklären. Erst damals gelangte ja
dieser Bereich samt dem Zeswen Grund (Gründenwald) in die Hand des Snewlin
Bernlapp. Die vertraglich angesprochenen Möglichkeiten zum Bau von Silbermühlen
und Silberhöfen in den Vor genanten aubach oder in den birchenbach hin-
auffbis an den Tenninsteg deuten zum einen an, daß dort damals eher keine Anlage
in Betrieb stand. Zum andern liegt es nahe, daß Snewlin Bernlapp als der neue
Grundherr die Möglichkeiten, die der Vertrag ihm bot, tatsächlich umgesetzt und er
selbst den großen Silbertich samt zugehörigen Verhüttungsanlagen unweit der Burg

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