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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 104
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nant, stossen mit dem obern orth auffdes Gotzhaus Zu Sant Ulrich Zinsgut, so
Caspar Kechlj Jnhandt hatt vnd mit dem vndern Orth auff den altbach [= Möhlin
], ligent neben dem Almendrweg, so in den Kupffer ackher gat, Die Seilmatten
sind im oberen Teil der heutigen Hintermatten aufgegangen (vgl Obermatt).237
-* Silbermatten, 1318: die Silbermatten, die da ligt Vor Enßthal. Es handelt sich
ziemlich sicher um das heutige Gewann Unterm Langdobel, wobei das Enßthal
vermutlich dem heutigen Langdobel entspricht, denn die Silbermatten stießen
mit ihrem oberen Ende an die im Tal unter dem Birkiberg etwa bei der Einmündung
des Aubachs gelegene Fladenmatte (s, d.). Die Bezeichnung Silbermatten
weist 1318 auf ein anscheinend schon länger bestehendes Schmelzwerk hin, das
wohl mit jenem 1317 von Gunteran betriebenen Hüttwerk im Bollschweiler
Bann identisch ist. Zu Goldenbergs archäologischem Nachweis eines in jene
Zeit passenden Hüttenplatzes auf diesem Gewann vgl. den Abschnitt über die
Verhüttung. S. 8L

-* Sprengers Halden, dies war ein im Umfeld des Golden Gründle noch 1756
geläufiger Name (s.d.). Der Personenname Sprenger ist mir in den älteren
Bollschweiler Quellen nicht begegnet. Vermutlich sind die Sprengers Halden in
den heutigen Eichhalden zwischen Golden Gründle und Möhlin oder den Käp-
pelehalden zum Käppeledobel hinunter aufgegangen.

- Steinacker, 1570 (2): der Steinacker. Die namengebenden Steine könnten wegen

der Lage des Flurstücks eine Hinterlassenschaft der in diesem Bereich gelegenen
Verhüttungsanlage gewesen sein. Vgl. Hütmatt.

- Stollen, 1344 und 1409: am Stollen (Ellighofen), ein Bergbaubezug des heute noch

bestehenden Flurnamens ist nicht erkennbar.
-Stützenrütte, 1318 (Abschr. 17.Jh.): Stißßenritti/Stüßßenrüti; 1407: Stutzenrüti;
um 1467: Stützareiti/Stützereuti; 1570: Stutzenrütte beim Altbach; 1570 (2): ein
seitz an dem altenbach vnd anderseitz an Stutzen Rütti; 1756: vorder Stützenreutti
; 1810: Stizen Reuttin Wald.23%

- Tannwald, 1612: der Altbach [= Möhlin], so ob dem Güetle bey St. Ulrich ahn dem

Thannwald anfängt, sambt allen wasser runsens so dar ein lauffen biß an Ehrensteter
Bann; 1788: Tannwald.239 Noch heute erstrecken sich hinter dem Gütle
im Gründenwald bergwärts die Tannhalden.
-* Tennin-Steg, 1316 (1444): gegen Birchiberg an den steg, dem man sprichet Ten-
ninsteg; 1318: den birchenbach hin auf bis an den Steg, der da heißt der Tennin-
steg; 1392: tennin steg. Jahrhundertelang war der Steg bedeutsam als der östliche
Fixpunkt des Bannes der Gemeinde Bollschweil und als solcher der Gegenpunkt
zum Huwenstein über Güttighofen, Das in der Bezeichnung enthaltene tennin ist
ein Adjektiv und weist auf Tannenholz als das Baumaterial des Brückchens hin.
Ostlich und südöstlich des Birkenbergs standen noch bis in die jüngere Vergangenheit
umfangreiche Tannenwälder. Im Jahr 1444 erscheint erstmals als konkurrierende
Bezeichnung für den östlichen Fixpunkt der Name Conuentssteg,
der auf den Endpunkt des über den Steg aufwärts führenden Fußweges, nämlich
das Priorat, hinwies.

Der Steg überspannte die Möhlin, wie ein 1759 entstandenens farbiges Bild anschaulich
festhält, dicht oberhalb der Banngrenze von Bollschweil gegen St. Ul-

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