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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 141
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0141
Die Zähringer in den sogenannten Marbacher Annalen

Von

Johannes Mangei

In den Jahren 1820 und 1821 steuerte der Geheime Rat Johann Wolf gang von Goethe
zu der kurz zuvor begründeten historischen Zeitschrift ,Archiv der Gesellschaft für
ältere deutsche Geschichtskunde4 zwei „höchstschätzbare Mittheilungen" bei, wie in
einer Fußnote der Herausgeber dankbar angemerkt wurde«1 Goethe war an seinem
siebzigsten Geburtstag auf Initiative des Freiherrn vom Stein den „außerordentlichen
und Ehren Mitgliedern" der ^Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde'
„beygesellt" worden.2 Mit mehreren Dankes schreiben und verschiedenen selbst verfaßten
bzw. von ihm angeregten Schriften, wie den eingangs genannten, drückte der
geehrte Dichter seine Dankbarkeit dafür aus. In den beiden angesprochenen Beiträgen
wird eine mittelalterliche Handschrift beschrieben,3 die aus dem Nachlaß des
Jenaer Professors Johann Andreas Bose (t 1674) für die akademische Bibliothek von
Jena angekauft worden war. Der Kodex enthält neben einigen kürzeren Texten die
Chronik Ottos von Freising und, wie es in der Handschriftenbeschreibung heißt, ein
„Historisches Fragment von einem unbekannten Autor"; dieses histenographische
Werk wird seit der kritischen Edition4 durch Roger Wilmans von 1861 - trotz der
immer wieder gegen den Titel vorgebrachten Einwände5 - als die „Marbacher
Annalen " bezeichnet. Der offenbar im Elsaß entstandene Text, von dem die Jenaer
Handschrift6 als einziger Uberlieferungsträger bekannt ist, zeichnet sich unter anderem
durch ein „nicht gewöhnliches Interesse für das Geschlecht der Zähringer" aus.7
Mit diesem Aspekt des Werkes befaßt sich die vorliegende Studie.8 Dabei müssen die
bemerkenswerte Forschungsgeschichte zu dieser Quelle sowie die Erörterung ihrer
genauen Einzelbestandteile und der Genese des Textes weitgehend ausgeklammert
bleiben.9

Zu den sogenannten Marbacher Annalen

Die Fragen nach der Entstehung und Zusammensetzung der Schrift, die Johannes
Haller einmal als „vielleicht verwickeltstes aller Annalenwerke" bezeichnete,10 können
auch heute keineswegs als geklärt gelten: Die maßgebliche Edition11 von Hermann
Bloch aus dem Jahr 1907 beispielsweise bietet zwar einen weitgehend fehlerfreien
Text12 und weist eine Fülle von verwendeten Zitaten nach, doch sowohl ihr
Titel als auch die mit Hilfe unterschiedlicher Drucktypen unübersehbar markierten
Hypothesen Blochs zur Disposition der Quelle fuhren, wie schon Hallers quellenkritische
Studie13 nachwies, großenteils in die Irre. Obwohl auch manches Detail von
Hallers Ausführungen auf Widerspruch stieß,14 stellen seine Ergebnisse eine für die

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