Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 162
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Balthasar, jene herrliche Zierde des Volkes im Schwarzwald;
Seine gewaltige Ehre, sein Ruhm dringt vom Aufgang der Sonne
Bis zum Westen hin im glücklichen Glänze des Kaisers,
Er stand mit Wort und von Herzen Glück mir wünschend zur Seite,
Als der Kaiser der Lorbeer Apolls um die Stirne mir legte.)

Nach Glareans Tod beschloß die Freiburger Universität, ihrem verdienten Lehrer
ein würdiges Epitaph zu seinem Gedenken anfertigen zu lassen. Es wurde im
Chorumgang des Freiburger Münsters, gegenüber der Universitätskapelle, angebracht
. Auch die hierauf angebrachte Inschrift erwähnt als erstes seinen Rang als
poeta laureatusß

Heinrich Pantaleon schrieb im 3. Band seiner Prosopographia 1566 und nochmals
1570 im 3. Band der deutschen Fassung unter dem Titel Teutscher Nation Heldenbuch
:10

Heinricus Loritus Glaronae apud Helveticos ex honesta familia natus est anno
1488, Is cum prima literarum fundamenta in patria feliciter iecisset, sese hinc
inde ad varias academias contulit, et omnis generis artibus diligenter incubuit,
in primis vero Coloniae plurimum profecit, Magistrorum gradum obtinuit, et in
arte Poetica adeo excelluit, ut a Maximiliano Caesare Poeta Laureatus consti-
tueretun

Heinrich Lorita/ist in dem land Glaris in der Eydgenoschafft von ehrlichen eiteren
erboren/da man zalt 1488 iar: als dieser die ersten fundament der ge-
schrifft in seinem Vatterland gelegt/ist er hin unnd wider auffdie hohe schulen
gezogen / und allen guten künsten fleißig obgelegen. Er hat sich auch zu Cöln
dermassen mit lesen und disputieren erzeiget / das er Magister in freyen künsten
promovieret. Weil er auch in der Poeterey filr andere zu seiner zeit wol er-
faren/warde er von Keiser Maximilian zu einem Poeten gekrönet.

Glareans Lobgedicht auf Maximilian I. wurde erstmals 1512 in Köln gedruckt,
eingeleitet durch ein Widmungsschreiben des Ortwin Gratius, datiert auf den 16,
September 1512.11 Ortwin, einer der jüngeren Kölner Humanisten, ließ sich später in
den Reuchlinstreit hineinziehen, veröffentlichte 1514 gegen den Augenspiegel
Reuchlins ein eigenes Werk und machte sich so zur Zielscheibe des Spottes der Humanisten
, die ihn zum fiktiven Adressaten der Epistolae obscurorum virorum machten
. Magister Heinrich Bardewik, 1508 in Köln immatrikuliert und wie Glarean Mitglied
der Montana, einer der vier großen Bursen der Kölner Universität, stellte dem
Druck ein Lobgedicht voran; hierin wird berichtet, wie Glarean nach dem Vortrag
seines Lobliedes vom Kaiser empfangen, mit dem Lorbeerkranz gekrönt, einen
Goldring, besetzt mit Brillanten, zum Lohn erhielt und danach freundlich entlassen
wurde:12

Magistri Henrici Bardwicensis, Juris Canonici Baccalaurei, viri
eruditissimi, Hexastichon.

Quisquis amas musas et in alta phocide nymphas,
Fige pedem. quonam extulit accipe Max[ijmilianus

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