Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 194
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dem übte er in der Artistenfakultät und der Theologischen Fakultät verschiedentlich
das Amt des Dekans aus und machte sich als Studienstifter verdient. Kaiser Maximilian
I. unterbreitete er Vorschläge zur Kalenderreform, die dann erst später mit der
Bulle Papst Gregors XIII. im Jahre 1582 verwirklicht wurde.7 Martin Gerbert, Fürstabt
von St. Blasien, rühmt Johannes Brisgoicus in diesem Zusammenhang noch
1788 in seiner ,Geschichte des Schwarzwaldes' als theologus celebratissimus der
Anfang des 16. Jahrhunderts in Blüte stehenden Freiburger Universität.8

Abb. Papst Gregor I., Moralia, seu Expositio in lob. Paris: Ulrich Gering u. Berthold Remboldt,
31.X. 1495; Universitätsbibliothek Freiburg: Ink. 4° K 2528,c. Besitzvermerk auf dem Titelblatt.

Über Brisgoicus' selbstverfaßte Schriften sind wir heute zumeist nur indirekt informiert
. Bei den im Inventar9 seiner Bibliothek aus dem Jahre 1541 als Handschriften
zu erkennenden Bänden dürfte er in einigen Fällen als Autor angesehen werden.
Ihm ausdrücklich zugeschrieben werden Annotationes in Paulinas epistolas, Collec-
tanea scripta in antiquum testamentum, Orationes plurimae habitae ad clerum und
Quinque libri annotationum. Weitere kommentierende und zusammenfassende
Lehrschriften, die von ihm verfaßt oder niedergeschrieben sein könnten, sind zum
Beispiel Collectanea in logicam, Annotationes in Esaiam, Annotationes in theolo-
giam, Collectanea in Gabrielem [Biel] und Annotamenta quaedam in Gabrielem et
Occam usw. Über die Sentenzen Wilhelms von Ockham hatte Brisgoicus 1502 seine
Vorlesungen in Freiburg eröffnet.

In seinen Lehrjahren an der Sorbonne war Brisgoicus mit dem französischen Reformhumanisten
und Exegeten Jakob Faber Stapulensis in Berührung gekommen.
Fabers Jntroductiones logicales' waren zunächst 1496 und 1497 in Paris in Druck
gegangen. Im Januar des Jahres 1500 tauchte ein seitengetreuer Nachdruck10 des Pariser
Produktes mit Beigaben von Johannes Brisgoicus in Freiburg auf. Dort hatte der
gelehrte Friedrich Riederer die Druckerkunst nach dem Erstdrucker Kilian Fischer
seit 1493 für Stadt und Universität nutzbar gemacht. Brisgoicus muß Riederer bei
einem seiner Besuche in der Stadt ein Exemplar des Pariser Druckes verschafft
haben.

Brisgoicus läßt sich als Beiträger, außer in Fabers Einführung in die Logik, in
Werken seines bedeutenden Schülers Johannes Eck nachweisen. Hier ist ein in Freiburg
selbst entstandenes Lehrbuch zu nennen. Es ist nach der ältesten Burse der Freiburger
Universität benannt. Für die ,Bursa pavonis'11 betitelten ,Logices exercita-
menta' Ecks12 verfaßte Brisgoicus ein begleitendes Tetrastichon. Johannes Eck war
1505 neben einem zweiten Konventor als Nachfolger des Johannes Brisgoicus zum
Vorstand der Pfauenburse ernannt worden. Eck unterrichtete in der Haus- und Studiengemeinschaft
. Aus dem bei den Studenten beliebten Unterricht ist die Schrift zur

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