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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 253
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0253
Die Gemeinde Günterstal von 1806 bis 1830

(2. Teil)

von

Der schöne Spaziergang nach Günterstal war bei den Freiburgern schon vor über
150 Jahren ein beliebtes Sonntagsvergnügen. Heinrich Schreiber,1 der bekannte Lokalhistoriker
Freiburgs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, beschrieb diesen
Weg in seinem Buch über „Freiburg im Breisgau und seine Umgebungen" mit poetischen
Worten: „Der erste Weg aus dem Breisacherthore führt über die untere (hölzerne
) Dreisambrücke, durch das Dorf Wühre nach dem Brunnberge; an dessen
Fuße, neben der offenen Straße, ein schattiger Buchengang bis nach Güntersthal geleitet
. Dieses ist mit Recht einer der beliebtesten Spaziergänge von Freiburg; schon
deßhalb» weil er am meisten Schatten gewährt. Das Thal selbst ist eines jener kleinen
lieblichen Thäler, welche sich zu hunderten in dem Schwarzwalde finden, und diesem
Gebirge einen ganz eigenthümlichen Reiz verleihen. Es öffnet sich, bis an das
Dorf hin, mit üppigen Wiesen, durch welche ein Waldbach hinbrauset; links bedekt
den Bergabhang eine freundliche Buchenwaldung mit ihren spielenden Lichtern,
rechts ein hoher Tannenforst. Im Hintergrund erhebt sich stufenweise das Gebirge.
Auf dem Rande ... des Brunnberges, gegen das Thal hin erheben sich auf gewaltigen
Felsblöcken die Trümmer der Burg, welche von dieser Lage ihren Namen führt. ...
Zwei Wirthshäuser (darunter die Gemeindestube zum Kibfelsen) sorgen hinreichend
für Bequemlichkeit und Erquickung."

In deutlichem Gegensatz zur hier geschilderten Idylle stand die Lebenswirklichkeit
der Bewohner des Dorfes Günterstal in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die bauliche Entwicklung

Es gibt leider keine zeichnerische Darstellung aus der Anfangszeit des 19, Jahr-
hunderts, die eine Ubersicht über Kloster und Dorf Günterstal vermitteln könnte.
Alle vorhandenen Abbildungen zeigen Günterstal lediglich aus der Perspektive, die
auch J. Poppel für seinen Stahlstich wählte.

Man muß schon auf den „Geometrischen Plan'4 des Joseph Kränkhel von 1773
zurückgreifen,2 um die räumliche Situation erkennen zu können.

Mittelpunkt des im Talgrund liegenden Günterstal war die von 1728 bis 1738 barock
gestaltete Klosteranlage. Dazu zählten auch Mühle und Schmiede in der
Hirschstraße sowie Säge, Ölmühle und Hanfreibe oberhalb des Ortes, die das Kloster
errichtet hatte. Der ganze Klosterbezirk war von einer Mauer umschlossen, die teilweise
heute noch erhalten ist» Der aus Freiburg kommende Besucher mußte das

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