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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 255
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0255
des Klosters ließ 1781 ein neues Torhaus bauen, das einen kleineren Vorgängerbau
ersetzte* Es entstand so ein schmucker Zugang von Freiburg her. Die Bautätigkeit
des Klosters fand danach mit dem Um» und Ausbau der großen Scheune ihr Ende.5
Zu den bürgerlichen Neubauten jener Zeit zählen unter anderem das Anwesen
Kummle (Valentinstr. 1) und das Haus Flamm (Hirschstn 10), das bis in die Nachkriegszeit
als Gasthaus „zum grünen Baum4" bekannt war.

In dem hier skizzierten Zustand ging Günterstal 1806 an das Großherzogtum
Baden über. Aus dem Brandversicherungsbuch von 18176 ist der Häuserbestand des
Dorfes nach den Napoleonischen Kriegen und der Veräußerung des Klosterbesitzes
ersichtlich. Danach standen in Günterstal Ende 1815 51 Gebäude mit einem Schätzwert
von insgesamt 32400 fl (= Gulden). In dieser Summe enthalten sind die Anwesen
der FabrikgesellschafL also das inzwischen gewerblich genutzte Klostergebäude
mit Scheune, mit 6 700 fl, die sogenannten herrschaftlichen Gebäude, nämlich Kirche
, Pfarrhaus, Waschhaus und Scheune, mit 2 900 fl und das auf den Namen der Gemeinde
eingetragene Schulhaus, das später wieder von der Landesherrschaft übernommen
wurde, mit 400 fl. Ohne Kirche und Fabrikgebäude, aber einschließlich des
Torhauses, das Schulraum und Wohnungen enthielt, hatte Günterstal 49 Wohnhäuser
, teilweise mit landwirtschaftlichen Nebengebäuden, im Schätzwert von 22 800 fl.

Der Häuserbeschrieb in dem genannten Verzeichnis beschränkt sich leider auf die
Nennung der Anwesen, ihrer Eigentümer und des Schätzwerts, Angaben über Bausubstanz
, Erhaltungszustand oder Alter fehlen, so daß beispielsweise auch über die
Dachdeckung einzelner Häuser mit Stroh, die es einer Anweisung von 1829 zufolge
gegeben haben muß, nichts zu erfahren ist. Änderungen in den Eigentumsverhältnissen
wurden nur durch die Bezeichnung „modo" und den Namen des neuen Besitzers
ohne Angabe des Datums der Eigentumsübergabe vermerkt*

Die Anzahl der Wohnhäuser hatte sich in Günterstal gegenüber 1795 durch Neu-
und Umbauten von 43 auf 49 erhöht. So hatte zum Beispiel der kinderreiche Schreiner
Heinrich Knepper von der Verwaltung die Genehmigung erhalten, den Hühnerstall
des aufgelösten Klosters zu einer Wohnung umzubauen.

Das mit 1 000 fl im Brandversicherungsbuch von 1817 am höchsten veranschlagte
Anwesen gehörte Johann Schneider. Es handelt sich dabei um das Gasthaus zum
Hirschen, das bald danach an Johann Vogt überging. Die nächsthöheren Schätzwerte
entfallen auf den Hof (Nr. 15) des Paul Sumser (900 fl), das Anwesen des Silvester
Gremmelsbacher (Nr. 47) mit Scheune, Ölmühle und Säge (800 fl) und das Rebhaus
(Nr, 46) des Alois Andris (800 fl).

Im Jahre 1816 ist nur ein Neubau mit einem Schätzwert von 400 fl entstanden,
während 1818 zwei neue Häuser erwähnt werden. Die Erhöhung des Schätzwertes
um 1 700 fl beim Anwesen des Heinrich Knepper (Nr, 15) hängt mit einem großen
Anbau an das zuvor bescheidene, nur mit 300 fl veranschlagte Wohnhaus zusammen.
Dieses Gebäude im Versicherungswert von 2000 fl wurde seit 1820/21 als „Gemeinde
Gasthaus zum Kübfelsen" genutzt. Einen „Baurekord44 gab es im Jahre 1820,
als sieben Häuser (Nr. 55-61) mit einem Feuerversicherungsanschlag von zusammen
4 750 fl errichtet wurden. Bis 1830 vergrößerte sich der Baubestand um weitere
neun Häuser (Nr, 62-70).

Dem großen Brand von 1829 fielen die Kirche und das der Fabrikgesellschaft

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