Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 288
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0288
Stellung des Rastadter Schlosses den Erlös von Freyburger Gebäuden zu verwenden,
sondern sogar entbehrliche Benefizien mit ihren Gefällen etc. von da nach Rastadt
zu versetzen, weil außer einem Pfarrer und 2 Kaplänen allda sonst keine gestiftete
Klerisey ist.

Ich glaube zwar nicht, daß der Schurke mit lezterem Projekte reüssiert. Allein was
geschah nicht schon in der Welt ?

Wie wäre es nun! - Oft wirkt ein unbedeutender Umstand und unschuldiger Knif
mehr als auch die gründlichste Darstellung. - Wie ich hörte, besaß der selige Hr.
Baudirektor Fischer die Münsterkirche samt Thurm in einer Rahme. Könnte sie
nicht, wenn sie schön und zu bekommen ist, oder wenigstens der von Jos. Heckle gezeichnete
und von Meisburger gestochene Münsterthurm, in eine schöne Rahme gebracht
, von der Stadt durch den Hr. Oberamtmann Schnetzler gerade jezt, aber ohne
Verzug Sk Königl. Hoheit, wo Sie noch zu Baden sind, als Verehrung präsentiert
werden ? ~~

Ich kenne die höchste Gesinnung; der Zeitpunkt ist sehr günstig! Sapienti satis!
[Für den Eingeweihten bedarf es keiner weiteren Erklärung.]
Karlsruhe am 7ten Juni 1818

Ihr

Der frühere Stadtarchivar Friedrich Hefele kommentiert diesen Brief folgendermaßen
:

Dieser herzhafte Brief des Ministerialraths Häberlin spricht für sich selbst und
bedarf keines langen Kommentars. Die „Canaille", von der mehrmals die Rede ist,
war kein anderer als Häberlins geistlicher Amtsbruder Ministerialrat Brunner, von
dem wir später noch hören werden. Der Brief zeigt nebenbei auch, wie wenig freund-
lieh im jungen badischen Staat Unter- und Oberland einander gesinnt waren.

So sah man sich in Freiburg in der Bistumsfrage plötzlich und unerwartet einer
einflußreichen Gegenpartei gegengenüber, die es aus dem Feld zu schlagen galt. Ob
man zunächst dem Großherzog das von Häberlin angeregte Präsent machte, geht
aus den Akten nicht hervor.

Erneut versuchte man also, den Großherzog positiv für Freiburg zu stimmen, wieder
spielte dabei die Zeichnung Heckles bzw. der Kupferstich von Meißburger eine
Rolle. Aus den Akten geht jedoch nicht hervor, ob man dem Großherzog eine Abbildung
des Münsters übersandte.

Dieser Brief alarmierte Stadtrat Weiß. Am 4, September 1818 wandte er sich
schriftlich an Großherzog Karl und rühmte die Vorzüge der Zähringerstadt und ihres
Münsters:22 Die Stadt habe einen Tempel, den jeder Kenner bewundere, den nur die
hochsinnigen Herzoge von Zähringen in solcher Größe und Würde erbauen konnten,
wie ihn ähnlich der mächtigste Fürst jetzt noch zu erbauen vermöchte. Diese Kirche
bleibe immer ein unnachahmliches Denkmal der Geschichte der Herzoge von
Zähringen; es scheine, als hätten ihre Erbauer sie schon bei ihrer Gründung zur Kathedralkirche
bestimmt und als habe der große Lenker der Dinge dem Großherzog
vorbehalten zu vollenden, was seine Ahnen gewollt, und Großes dem Großen nach
Jahrhunderten anzureihen. - Immer wieder die Anknüpfung an die Zähringer, erneut

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