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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 304
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Lage, das beste Land und ganz guter Absatz für Produkte seie und wo sich die guten
Straßen, Kanäle und Eisenbahnen finden und wo man Aussichten hätte, daß noch
große Städte sich erheben könnten und zwar in kurzer Zeit, (und dort Land) anzukaufen
. Und wenn ich da nicht finde, was mir behage, solle ich in die Nähe von
Heckers Aufenthalt mich umsehen;46

4) Um aber ein ordentliches Gut (zu erhalten)* welches sowohl mir als meiner Familie
für die Zukunft Ertrag und Gewinn bringen solle, so rate er mir wenigstens 2-300
Morgen anzukaufen. Dies seien erstens die wohlfeilsten Güter, und zweitens kann
man sie auf einen beträchtlichen Ertrag und Wert bringen, indem die Güter dort alljährlich
teurer werden, - Überhaupt seien die kleinen Güter von 50 bis 80 Morgen im
Verhältnis die teuersten. Ein Gut von, wie

[Ende S. 2]

schon oben gesagt, 2-300 und mehr Juchert, wovon 1/3 urbar seie, könnte man in
(der) Zeit (von) 10 Jahren auf das 5-10fache im Wert und (Je) nach Umständen auf
das 15fache erhöhen. Zur Aussuchung eines Gutes, welches große Vorteile für die
Zukunft bringen solle, muß man sich Zeit nehmen und genau in Augenschein nehmen
und sich bei sachverständigen Leute und alten Bekannten oder Freunden, die
man überall finde, namentlich in oder um Buffalo, erkundigen. Der Ankauf eines
mittlem Gutes würde mich samt der nötigen Wohnung mit Stallung 4-5000 fl. kosten
, dann ein Betriebskapital zur Anschaffung des Viehs und (der) Ackergerätschaften
etwa 3 400 Taler (Dollar).47 Demnach wäre eine Summe von 3000 fl. - das Reisegeld
mit einbegriffen - bei weitem nicht hinreichend, etwas ordentliches anzukaufen
und einzurichten, weshalb ich Dich dringend bitte, doch wenigstens für etwa
4000 fl. besorgt zu sein. Für das Reisegeld für mich und Ludwig hat Breithaupt gesorgt
, etwa 500 fl., wovon ich jetzt schon brauchen muß* Schwager Breithaupt wollte
keinen) Schuldschein nehmen,

Bis Ende dieses Monats oder lten September müßten

[Ende S.3 / Randvermerk siehe unten]

langten. Viele fuhren von Buffalo aus auf dem Erie See mit dem Schiff weiter nach Detroit, von wo
aus die Weiterreise über die Großen Seen nach Chicago und Milwaukee möglich war. 1890 war ein
Drittel der Einwohnerschaft Buffalos deutscher Abstammung. Vgl. Brockhaus ' Konversations Le
xikon Bd. 2.141898. / Wittke (wie Anm. 41) S. 53.

46 Der Rechtsanwalt und Abgeordnete der Zweiten Kammer des Badischen Landtags Dr. Friedrich
Hecker (1811-1881), der 1848 in Konstanz zur Volkserhebung für die Schaffung einer deutschen
Republik aufgerufen hatte, war nach dem Scheitern seines Vorhabens über die Schweiz in die Verei
nigten Staaten gegangen, wo er in New York bei der Ankunft als Held von 20 000 Menschen beju
belt und vom Bürgermeister offiziell begrüßt wurde. Er ließ sich als Farmer in Belleville (Illinois)
nieder. Hecker nahm aktiv am politischen Leben in den USA teil. Er wurde für die neugegründete
Republikanische Partei tätig. Im Bürgerkrieg befehligte er als Oberst ein Unions Regiment. Vgl.
Eitel Wolf Dobert, Deutsche Demokraten in Amerika. Die Achtundvierziger und ihre Schriften,
1958, S. 97 ff,

47 Geldwertangaben erscheinen in den Briefen Scheffelts sowohl in Gulden (fl.) und Kreuzer (xr,) als
auch in Dollar („Thaler"/„Dollers"). Offenbar bemühte er sich, zum besseren Verständnis seiner
deutschen Verwandten Dollarpreise in Gulden umzurechnen. An drei Stellen gibt er in seinen Briefen
Anhaltspunkte für den Dollarkurs gegenüber der Guldenwährung: Am 10. 2. 1851 setzte er 1
Dollar gleich mit 2 fl. 30 xr, ; im selben Brief erwähnt er, daß die Schultaxe 6 fl. oder 2 Dollar 40
Cents betrage; ein Brief vom 25. 12. 1851 schließlich enthält die Angabe, daß 40 Dollars ca. 100
Gulden entsprächen.

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