Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 342
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0342
Johann Michael Scheffelt

an seinen Schwager Onophrion Grether in Tumringen bei Lörrach
Williamsville, ME, 1852 März 9

„Williamsville den 9ten März 1852
Mein lieber Schwager!

Soeben kommt Friedrich Kreutner von Binzen mit einem Briefchen, welchen
Dein lieber Sohn im Namen (von) Kreuters Bruder geschrieben hat, nach dem Fritz
seinem Bruder Michael das Reisegeld nach Amerika zustellen soll, wozu sein Bruder
Fritz bereit wäre, wenn er nur auch bessere und wohlfeilere Gelegenheit fand. Allein
man fordert ihm zuviel, nämlich per Dollar 10 Cents oder per 10 Dollars ein(en)
Dollar für die Bemühung, und das ist zuviel. In Buffalo sind eben keine Häuser, die
mit Deutschland in Wechselgeschäften stehen. In New York sind solche Häuser
genug, aber Fritz hat dort keinen Bekannten, und selbst hinzureisen, um dort ein(erc)
Wechsel nach Deutschland zu besorgen, wäre noch viel umständlicher und teurer.
Fritz Kreutner hat daher mich ersucht, dies kleine Geschäft für ihn zu besorgen. Den
kürzesten und einfachsten Weg, den ich dazu benutzen kann, scheint mir nun dieser,
nämlich Dich zu bitten, dem Michel Kreutner von Binzen das nötige Reisegeld von
100 bis 120 fl auf meine Rechnung auszubezahlen und Dich dafür quittieren zu lassen
. Fritz Kreutner, der sein Geld auf der Bank in Buffalo hat, würde mir dann diesen
Betrag zurückbezahlen. Sollte ich jedoch nicht mehr so vielen Anspruch haben
in Deutschland oder auch kein Vertrauen, daß man mir auf meine Rechnung etwas
vorstrecken könnte, so würden wir dann Dir das erwähnte Reisegeld wiederzustellen
, und wenn's auch mit größeren Kosten als gewöhnlich geschehen müßte. Habe
nun die Gefälligkeit und stelle diesem Michael Kreutner ein Reisegeld von 120 fl.,
sage einhundertundzwanzig Gulden, zu. Sein Bruder Fritz sagt, wenn er glauben
sollte, daß diese 120 fl, nicht langen sollten bis Buffalo, so möchtest (Du) ihm noch
einige Gulden weiter geben.

[Ende S. I]

Dem Michael Kreutner ist zu sagen, daß er wohl Sorge tragen soll zu seinem Geld
oder auch zu seinen Effekten etc., auch soll er sich unterwegs nicht aufhalten und
sich keinem unbekannten Reisegefährten anvertrauen. Seinen Weg soll er so schnell
als möglich direkt über New York nehmen bis Buffalo, Da soll er dem Bierbrauer
Schanzlin nachfragen, welcher ihm dann sagen wird, wo er sein(en) Bruder Fritz findet
. Wenn er über das Reisegeld noch einen Rest übrig haben sollte, so soll er wohl
Sorg haben dazu und es nicht unnötig für Kleider oder andre Sachen ausgeben.
Wenn er später eines oder das andre nötig hat, kann er es schon kaufen. Wenn Herr
Pfarrer Wagner noch in der Schweiz sein sollte, wo er seine Familie abholt, so soll er
mit diesem reisen. Er soll sich wohl in acht nehmen, daß er auf dem Schiff oder auch
in Amerika nicht betrogen wird, was sehr oft der Fall ist.

Seine Brüder und Schwestern läßt Fritz alle herzlich grüßen und wünscht, noch
eines oder das andre seiner Geschwister, wenn sie es machen könnten, auch hier zu
sehen. Euch alle läßt er besonders grüßen und Euch alles Gute wünschen und dankt
Euch noch 1000 mal für die vielen Wohltaten, die Ihr ihm erwiesen, Er selbst ist gesund
und stark und ist in gutem Dienst bei einem englischen Amerikaner, wo er

342


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0342