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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 346
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0346
C Ruckhaber, Pfarrerssohn von Maulburg, der mit Sommer herein gereist ist und
der sich einige Zeit in New York aufgehalten (hat), dann später bei Sommer (war)
und auch mich hie und da durch Arbeit unterstützt hat? dann einige Monat mit
Tschirra als Maler in Williamsville gearbeitet (hat) und vergangenes September161
1851 mit Tschirra in die innern westlichen Staaten gereist (ist) und in Cincinnati mit
Tschirra als Maler gearbeitet (hat), wo Tschirra noch ist und schönen Verdienst hat,
war auch in St. Louis Missouri162 und in den Staaten Illinois,163 Ohio,164 St.Oski165
etc., ist jetzt wieder zurück und hat vor, von da noch nach Baltimore,166 Philadelphia
und dann zurück nach Deutschland (zu reisen). Und nachdem er seine Eltern und
Verwandten gesehen (hat), wird er auch ins Oberland, Wiesental, gehen und dort die
alten Bekannten aufsuchen, bei welcher Gelegenheit er Euch und Ernst auch besuchen
will. Er wird Euch dann viel erzählen. Er ist ein sehr guter, braver, heiterer junger
Mann. Ich glaube, daß er dann später mit seinem Bruder wieder zu uns zurückkommen
wird.

Ruckhaber war auch bei unsern Freunden Hecker, Sutter und Raibach - Dieser
soll es sehr gut und 3 große Güter haben -, dann bei Däublin und Stefahny und auch
bei unsern übrigen Landsleuten aus dem Wiesental etc.

Deinem lieben Vater danke ich einstweilen für das Vertrauen, das er mir geschenkt
, und (daß er) ein Kapital von 130 fL anvertraut hat...167 dem Knecht Kreutner
, dessen Bruder mir das Kapital zurückerstattete.168 Dieser Notpfennig soll mir
(genug) zu einer Kuh und womöglich (wenn's langt?) auch für ein Pferd geben. Der
liebe Vater möchte sich nun (wenn's langt) aus meinem Vermögensrest bezahlt machen
. Es tut mir wehe, meine Verwandten auf eine solche Art in Anspruch zu nehmen
und ohne Gelegenheit zu haben, Gegendienste zu leisten.

Der Teilzettel, den Du mir durch Wagner zugeschickt (hast), war überflüssig für

161 Im Text abgekürzt als „Spt. „; es wäre aber auch eine Lesung der Abkürzung als „SPA. „ möglich.

162 Das Territorium Missouri beiderseits des gleichnamigen Stromes wurde 1821 als Staat in die USA
aufgenommen. Zwischen 1820 und 1850 wuchs die Bevölkerung von 66 557 auf 682 044 Einwoh
ner. Vgl. Meyers Großes Konversations-Lexikon Bd. 13,61907.

163 Das Territorium Illinois wurde 1819 als 21. Staat in die USA aufgenommen. Die Bevölkerung, an
der deutschstämmige Einwohner erheblichen Anteil haben, wuchs zwischen 1830 und 1880 von
157445 auf 3 077 871, Vgl. Brockhaus* Konversations-Lexikon Bd. 9 (wie Anm. 45).

164 Die Bevölkerung des seit 1803 zur Union gehörigen Staates Ohio, der im Norden an die großen Seen
grenzt, wuchs zwischen 1800 und 1880, nicht zuletzt auch dank starker deutscher Einwanderung,
von 45 365 auf 3 198 062 Einwohner. Vgl. Brockhaus1 Konversations-Lexikon Bd. 12 (wie Anm.
45).

165 Scheffelt, der den amerikanischen Westen jenseits von Buffalo anscheinend nur vom Hören Sagen
aus Berichten seiner durchreisenden Gäste kannte, offenbart hier durch ein Mißverständnis, daß er
nur oberflächlich mit der Geographie seiner neuen Heimat vertraut war: Bei dem von ihm genannten
„Staat" St. Oski dürfte es sich um die Stadt Sandusky (Ohio) an der Mündung des Sandusky Rivers
in den Erie See handeln. Die Stadt war als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, bedeutender
Hafen und aufstrebendes Handelszentrum für Reisende ein markanter Etappenplatz.

166 Diese 1729 gegründete Hafenstadt an der Küste von Maryland hatte 1830 bereits 80 25 Einwohner.
Bis 1870 wuchs die Bevölkerung auf 267 354. Vgl. Brockhaus* Konversations Lexikon Bd. 2 (wie
Anm. 45).

167 An dieser Stelle hat das Briefpapier ein Loch.

168 Wegen eines Lochs im Briefpapier ist der Buchstabenbestand unvollständig: ,äz .. . erstattete"4. Die
Lesung „Knecht" ist unsicher.

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