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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 357
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0357
Schon einige Mal mußte ich durch vertraute Bürger des Wiesentals vernehmen, daß
Beamte und auch sonstige Aristokraten sich so unverschämt und gemein über mich
ausgelassen (haben), daß ich der schlechteste Verbrecher seie und meinen dortigen
Mitbürgern so viel Schaden und Unglück bereitet hätte! Gott welche Schlechtigkeiten
muß ich von Deutschland vernehmen. Ich werde mich hüten, mehr mit den dortigen
Menschen zu verkehren. Doch kann noch eine Zeit kommen, wo ich doch wenigstens
mit solchen Schurken abrechnen könnte! Das Schicksal wechselt oft
schnell. Wie gehts meinem alten treuen Freund Steübin in Schopfheim? Wie ich soeben
vernehme, ist er noch gesund. Ich lasse diesen grüßen und ihm sagen, daß ich
ebenfalls noch gesund seie und daß ich gute Nachrichten von Freund Pfarrer Wagner
hätte. Ich will nun endlich schließen und diese Zeilen ihrem Schicksal auf der großen
Reise überlassen. Ich wünsche, daß sie Euch Lieben alle recht gesund und in Friede
antreffen mögen. Ich grüße Euch herzlich und hoffe, auch bald wieder gute Nachrichten
von allen meinen Lieben zu vernehmen. Gott mit Euch!
Euer treuer
J. M, Scheffelt

Besonders meine innigsten Wünsche und Grüße an meine Leute in Steinen, und
(ich) bitte, ihnen zu sagen, daß ich des Emsts Brief erhalten hätte und daß die Wiechser
Leute, die 82 Tage auf dein Meere waren, zuletzt doch nach großen Drangsalen
in dem Land der Freiheit in Gesundheit angelangt seiO)n, welche Ernst auch grüßen
lassen."

[Ende S. 10]

Onophrion Grether

an seinen Schwager Johann Michael Scheffelt in Williamsville, N. Y.
Tumringen bei Lörrach 1853 Juli 8

„Tumringen 8ten Juli 1853
Lieber Schwager!

Vorerst erteile ich Dir die glückliche Niederkunft Deiner lieben Sohnestochter mit
einem gesunden Knaben und gratuliere Dir von Herzen als Großvater. Gott wolle
Deinen Stammhalter und Dich nebst Familie gesund erhalten. Die übrigen Sachen,
die Dich interessieren können, will ich meinem Sohn Friedrich überlassen,

Wegen der Zustände der politischen Welt will ich Dir bloß mitteilen, daß es nicht
so arg ist, wie Du glaubst. Allerdings wird nicht viel politisiert, aber nicht etwa
wegen strenger Polizei, sondern weil man damit müde ist. Der Zeitgeist muß dazu
vorhanden sein (sagte der + Gustav Falk)188 und alle diejenigen, welche teils ihre
Strafen abgesessen haben, teils begnadigt worden sind, leben so gut und so frei wie

♦ * _ _

andere Leute. Uberhaupt sind wir in Baden nicht unter strengerer Polizei als in irgendeinem
anderen Staat in ganz Europa, wo doch viele Millionen Menschen leben.
Als Dein Sohn, der selige Fritz, im Jahr 1850 ordre bekam, für seinen flüchtigen Ein-

Konnte nicht ermittelt werden.

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