http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0363
dierenden eine städtische Pflicht miterfüllt haben, denn es ist für Freiburg und seine
Bewohner keineswegs gleichgültig, ob die Studierenden wegen Mangel an Wohnungen
eine andere Universitätsstadt aufsuchen müssen." Der Stadtrat erwog 1920, ehemalige
Lazarettbaracken in Herdern aufzukaufen und in Einzelzimmer für Studenten
umzubauen. Gleichzeitig aber mußte die Stadt auch Wohnraum für die nach Freiburg
strömenden Vertriebenen aus dem Elsaß schaffen. Diese Aufgabe erhielt Vorrang und
verhinderte die Einrichtung des ersten Studentenwohnheims. Die Studentenhilfe
richtete unmittelbar nach ihrer Gründung ein Wohnungsamt ein, das die Aufgaben
der bisherigen Senatskommission übernahm.4
Die Aufgaben der Studentenhilfe
Die Studentenhilfe untergliederte sich in mehrere Ämter, die in verschiedenen Bereichen
für die Linderung studentischer Not zuständig waren. Es waren dies neben
dem Wohnungsamt das Bücheramt, das Wirtschaftsamt, das Fürsorgeamt und das
Werbeamt. Daneben unterhielt die Studentenhilfe eine Darlehenskasse, eine Näh-,
Flick- und Waschstube sowie eine Schreibstube, aus der in den zwanziger Jahren
eine Druckerei hervorging.5
Wenige Monate nach der Gründung der Studentenhilfe nahm das Bücheramt seine
Arbeit auf mit dem Ziel, besonders notleidenden Studenten den Kauf dringend
benötigter Bücher zu ermöglichen. Zu diesem Zweck fanden schon Ende Juli 1921
Abb. 2 Schreibstube. (Aus: Zehn Jahre Freiburger Studentenhilfe, 1931;
Stadtarchiv Freiburg, C4/XI/24/1)
363
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0363