Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 374
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den Einblick in das Innere des Häuserblocks, ohne selber erdrückend hoch neben
dem Baumbestand zu stehen." Etwaigen Bedenken der Anwohner, daß ein Studentenhaus
Unruhe in die Nachbarschaft bringen könnte, hielt man entgegen, „dass der
Betrieb eines Studentenhauses nicht mit dem eines Verbindungshauses zu vergleichen
ist, dass der Alkoholkonsum erfahrungsgemäss sehr gering bleibt und dass
Störungen der Nachbarschaft kaum eintreten werden." Das Vorhaben scheiterte
schließlich im Frühjahr 1933, weil sich die Verkaufsverhandlungen zwischen Eigentümer
, Stadt und Universität immer weiter verkompliziert hatten. Parallel zu den
Alleegartenplänen stellte man weitere Überlegungen an: Die Universität wollte das
damals ungenutzte Colombischlößchen mit einem Anbau versehen und zusammen
mit einem Teil des Parks zum Studentenhaus umbauen. Der Stadtrat befaßte sich im
Februar 1932 mit der Angelegenheit und sprach sich gegen die Bereitstellung der
Anlage aus mit der Begründung, daß man das Schlößchen und besonders den Garten
der Allgemeinheit nicht entziehen dürfe.32

Umorganisation zum Studentenwerk im „Dritten Reich"

Seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten unterstand das Deutsche
Studentenwerk in Dresden dem Reichsminister des Innern, der sofort eine neue, einheitliche
Satzung für die örtlichen Hilfsorganisationen erarbeiten ließ. Mit § 2 dieser
Satzung wurde die bisherige Studentenhilfe auf Parteilinie gebracht: „Der Verein
fördert nur begabte und unbemittelte Studenten, und zwar nach Auslesegesichtspunkten
der nationalen Zuverlässigkeit, der menschlichen und wissenschaftlichen
Würdigkeit sowie der wirtschaftlichen Bedürftigkeit/4

Die Satzung wurde Ende Juni 1933 an die Freiburger Studentenhilfe gesandt mit
der Aufforderung, sie bis spätestens 15, Juli zu verabschieden, die Studentenhilfe in
„Freiburger Studentenwerk" umzubenennen und sämtliche Vereinsorgane neu zu besetzen
. Der Vorstand setzte sich nunmehr aus zwei Personen zusammen: Ein Professor
fungierte als Vorsitzender, ein Student als Leiter, Ersterer mußte vom Rektor vorgeschlagen
werden; die Entscheidung über die Besetzung lag jedoch allein beim
Deutschen Studentenwerk in Dresden, Zum Leiter, der für sämtliche Abteilungen
verantwortlich war, berief man mit Zustimmung des örtlichen Studentenführers den
jeweiligen Leiter des Wirtschaftsamtes. Die Amtsdauer beider Funktionsträger war
auf ein Jahr begrenzt. Dieses Verfahren sicherte dem Deutschen Studentenwerk als
oberster Instanz bei der Berufung des Vorstands weitgehende Einflußmöglichkeiten
auf die lokale Studentenwerksarbeit,33

1934 wurde das Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung eingerichtet
, in dessen Aufgabenbereich auch das Studentenwerk fiel. Erziehungsminister
Bernhard Rust benannte noch im selben Jahr die Anstalt in „Reichsstudentenwerk
" um und verlegte ihren Sitz nach Berlin, Mit der Verabschiedung des Reichs-
studentenwerksgesetzes im Jahr 1938 verloren die örtlichen Studentenwerke den
letzten Rest an Selbständigkeit und fungierten von da an ausschließlich als ausführende
Organe der Berliner Zentrale.34

Im Januar 1933 hatte Heffter nach beinahe elfjähriger Amtszeit den Vorsitz der
Freiburger Studentenhilfe an den Archäologen Hans Dragendorff abgegeben. Mögli-

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