Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 382
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inhaltlichen Fragen ausgegrenzt zu werden. Felix Seitz? der Leiter des Studentenwerks
, versuchte, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Mit Unterstützung des
Rektors verpflichtete er die beiden Organisationen, das Studentenwerk in wichtige
Entscheidungen einzubeziehen „und zwar dadurch, dass jeweils ein oder mehrere
Kameraden vom Studentenwerk an den Amtsleitersitzungen der Studentenschaftsund
der N.S.D.St.B.-Führung teilnehmen".65

Auf einer anderen Ebene konnte das Studentenwerk seinen Einflußbereich deutlich
erweitern. In der Weimarer Republik war die Mensa Academica von einer Senatskommission
verwaltet worden. Diesen Zustand wollten sowohl das Deutsche
Studentenwerk in Dresden als auch der schon seit 1932 vom NSDStB dominierte
Freiburger AStA nicht länger hinnehmen.66 Auch das Freiburger Studentenwerk forderte
im November 1933 vom Rektorat, daß die Mensa-Kommission als Abteilung in
das Studentenwerk eingegliedert werden müsse. Die Ubergabe wurde ein Jahr später
mit Zustimmung des badischen Kultusministeriums vollzogen.67

Ende 1936 zog das Freiburger Studenten werk, das bisher im Studententagesheim
untergebracht war, in neue Räume des Kollegiengebäudes. Dieses war nach einem
Brand des Dachstuhls 1934 um ein Stockwerk erhöht worden. Dort hatte man für das
Studentenwerk mehrere Büroräume eingerichtet.68 Dennoch machte sich im Laufe
der folgenden Jahre in der Universität erneut eine empfindliche Raumnot bemerkbar,
von der auch das Studentenwerk betroffen war. Man wandte sich schließlich an den
Oberbürgermeister und bat ihn, vier dringend benötigte Räume zur Verfügung zu
stellen. Die Stadt konnte jedoch nicht für Abhilfe sorgen, da sie selbst ihre Dienststellen
in Privathäusern unterbringen und dafür beträchtliche Mieten bezahlen
mußte.69

Zum 1. Oktober 1938 mußte die Näh- und Flickstube schließen, weil keine Unterbringungsmöglichkeit
mehr bereitgestellt werden konnte. Bereits im Mai 1937 hatte
sie ihre Räume in der Alten Universität aufgeben müssen, da diese vom forstwissenschaftlichen
Institut beansprucht wurden. Damals war die Näh- und Flickstube in die
frühere Hausmeisterwohnung der alten Universitäts-Bibliothek umgezogen. Hier
konnte sie jedoch auf Dauer nicht bleiben, da die Räume feucht und ungesund waren
und die dort Beschäftigten zunehmend über Gesundheitsschäden klagten. Obwohl
die Notwendigkeit der Einrichtung wegen der großen Nachfrage durch die Studierenden
von keiner Seite angezweifelt wurde, mußte sie ihren Betrieb schließlich einstellen
.70

Im Dezember 1938 konkretisierten sich erneut die Pläne für die Einrichtung eines
Studentenhauses, Der Kostenvoranschlag für den Bau und die Einrichtung des Hauses
belief sich auf 600,000 RM. Ein Viertel sollte durch Spenden der Freiburger Bevölkerung
aufgebracht werden, ein Viertel würde das Reichsstudentenwerk tragen,
das dritte Viertel hoffte man von der Stadt bekommen zu können und die restlichen
150.000 Reichsmark beantragte man beim badischen Kultusministerium. Das Freiburger
Studentenwerk legte die Dringlichkeit eines Studentenhauses ausführlich dar,
wobei es einen Aspekt besonders betonte, der Jahrzehnte später in Freiburg erneut
heftig diskutiert werden sollte: „Die Notwendigkeit, einen Mittelpunkt studentischen
Lebens zu schaffen, würdigere Räume für die Studentenspeisung zur Verfügung zu
stellen und der Arbeit des Studentenwerks und der Studentenführung einen äusseren

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