Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 395
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0395
Immo Beyer: Haus Münzgasse L Dokumentationsmappe, Resümee der Bauanalyse. 1996.
Ders„ Haus zum Wetzstein. Dokumentationsmappe. Resümee der Bauanalyse. 1996. Beide
Hefte unter Mitarbeit von Karl-Heinz Elmlinger, Bernhard Flüge, Alexander Scheidel,
Bernd Steinhoff. Hg,: Stadt Freiburg i, Br,, Hochbauamt, Stadtkernforschung und Monumentenarchäologie
, Freiburg 1997.

Der Autor behandelt in den beiden Schriften Bauuntersuchungen in der Freiburger Altstadt.
Als einfache, im Selbstverfahren produzierte „Dokumentationsmappen" (Format: A 3) erheben
sie nicht den Anspruch abschließender Berichterstattungen. Am Ende der beiden Texte
wird ohne detaillierte Angaben auf eine geplante Publikation „Zur Entstehung der romanischen
Stadt Freiburg i.Br. - aus Baugeschichtlicher Sicht (1998)" verwiesen. - Einer Einleitung
folgen jeweils kurze Bemerkungen zu bisherigen Untersuchungen und Quellen, die Darstellung
der Befunde und Auswertungen, welche die untersuchten Liegenschaften in die Freiburger
Baugeschichte einbinden - das ganze umfaßt im Falle der „Münzgasse" neun, beim
„Wetzstein" sieben A-4-Seiten. Etwas umfangreicher ist der Abbildungsteil: Jeweils um die 18
A-3-Seiten Stadt» und Architektenpläne, archäologische Zeichnungen und Auf- bzw, Grundrisse
sowie historische Darstellungen. Axonometrische Rekonstruktionszeichnungen im Vorspann
sind für das Verständnis nützlich. Viele Abbildungen sind unkommentiert Archiven oder
historischen Darstellungen entnommen. Sie nehmen oft nicht Bezug aufeinander, so daß die
Koordination dieser Pläne untereinander und mit dem Text manchmal Mühe bereitet. Eigentliche
Dokumentationszeichnungen (Grundrisse, Erdprofile, Maueransichten) gibt es jeweils
nur fünf; Maueransichten erscheinen in einem etwas zu kleinen Maßstab. Die archäologischen
Pläne weisen willkürliche und unübliche Maßstäbe auf. Fotos fehlen vollständig. Anstelle der
vielen unkommentierten alten und neuen Architekten- und Stadtpläne wäre ein guter Übersichtsplan
für die Leserschaft nützlicher gewesen. Viele Abbildungen erscheinen unverändert
in beiden Heften - weshalb wurden die dünnen Hefte nicht zu einem einzigen zusammengefaßt
?

Beginnen wir mit der Münzgasse 1. Zwar wird man angesichts des knappen Textes keine
ausführliche Beschreibung der Mauern und archäologischen Elemente erwarten, doch können
dadurch die Interpretationen des Verfassers oft nicht nachvollzogen werden. Manche der Ausdrücke
für Baubefunde sind ungewohnt („Baunaht mit Wundverband", „Mauerpfropf*). Eine
archäologische Ausgrabung in der behandelten Liegenschaft wird einzig über einen im Abbildungsteil
kopierten Zeitungsartikel einbezogen.

In einem größeren Areal wurden mittelalterliche Baureste im Boden untersucht (die Gebäude
selber waren bereits abgerissen). Der Autor unterscheidet im Ostteil der Liegenschaft-
im Bereich des historischen Hauses „Zum Gelben Sternen" - und in der westlich anschließenden
Remise zum Haus Herrenstraße 39 u. a. vier ältere Gebäudereste („Kernhaus I-IV" mit
teilweise eigenartigen trapezoiden Grundrissen). Unmittelbar südlich davon wird ein „Tiefkeller
" aufgeführt. Westlich der genannten Remise wurde ein „Haus der Ecklisene" genannter
Gebäudeteil festgestellt, eine aufgrund der in die Gassenlinie vorkragenden, eckverstärkten
Gebäudeflucht gewählte moderne Behelfsbezeichnung, Die Lücke zwischen dem „Haus der
Ecklisene" und dem „Gelben Sternen" war mit einem gegen die Gasse zu offenen „Werkstattbau
" geschlossen. Diese ins Mittelalter datierten Baustrukturen wurden wohl von jüngeren, im
Text nicht behandelten Gebäuden überlagert. Die Baureste waren durch ebenfalls mittelalterliche
, rund 2,5 m mächtige Aufschüttungen gewissermaßen im Boden „versunken".

Bei den „Kernhäusern" fallen die eigenartig kleinen Grundrisse sowie ihre gegenseitige Anordnung
auf. Die Überprüfung der Befunde - soweit möglich - macht stutzig. Es mag sein, daß
diese Einwände durch eine vollständigere Dokumentation entkräftet würden, doch kommen
einem angesichts der vier äußerst nahe beieinanderliegenden, langrechteckigen, turmartigen

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