Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 402
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0402
Hedwig Buss: Was die Alten einst erzählten ... Band 2: Vom Ewigen Jäger, vom Moospfaff
und vielen anderen Geistern. Waldkircher Verlag, Waldkirch 1996. 310 S., zahlr. Abb.

Obwohl Pfarrer und Lehrer seit dem 18, Jahrhundert gehalten waren, dem Geisterglauben der
Landbevölkerung entgegenzuwirken, riß die Überlieferung von Spukgeschichten bis heute nie
ab. Durch die nivellierende Wirkung der Massenmedien geraten sie jedoch zunehmend in Vergessenheit
. Das ErzäMgut, das die Lehrerin Hedwig Büß im Lauf mehrerer Jahrzehnte im Harmersbachtal
und anderen Teilen des mittleren Schwarzwaldes gesammelt hat, wird dadurch
umso wertvoller.

Vor wenigen Jahren veröffentlichte sie Geschichten über Menschen mit geheiomisvollen
Kräften, Sympathiedoktoren zum Beispiel In einem zweiten Band legt sie nun Gespenster-
und Spukgeschichten vor. Die meisten erzählen von umgehenden Toten, sogenannten Wiedergängern
. Wald- und Jagdfrevler und Grenzsteinversetzer sind die markantesten. Ausführlich
handeln die Texte auch von der Geisterabwehr, Weihwasser und Johanniswein spielen eine
Rolle, aber auch Praktiken, die keinen christlichen Hintergrund erkennen lassen. Todesvorzeichen
und telepathische Todesanzeigen bilden einen weiteren thematischen Schwerpunkt. Hier
geht es vorwiegend um Gefallene aus den beiden Weltkriegen.

Bei älterem Sagengut verfolgt die Autorin, wo möglich, die Überlieferungslinie über die Erinnerungszeit
ihrer Gewährspersonen hinaus zurück. Als ergiebige Quelle benutzte sie volkskundliche
Erhebungsbogen vom Ende des vorigen Jahrhunderts, die seinerzeit auf Initiative
der Universität Freiburg von den Volksschullehrern vor Ort beantwortet wurden,

Renate Liessem-Breinlinger

Andrea Haussmann: Heinrich Brenzinger (1879-1960), Privatdruck Freiburg 1996. 253 S.,
94 Abb.

Als Heinrich Brenzinger im Jahr 1949 die ersten sechs seiner auf 14 Kapitel konzipierten Familiengeschichte
„Das Geschlecht der Brenzinger" drucken ließ, an denen er jahrzehntelang
gearbeitet hatte, hoffte er sicherlich, daß auch die Fortsetzung - der Zeitraum ab 1737 - in
naher Zukunft bearbeitet und vorgelegt werde. Wahrscheinlich rechnete der damals siebzigjährige
Unternehmer jedoch nicht mehr damit, daß ihm selbst die Vollendung seines Lebenswerks
gelingen würde. Auf der anderen Seite hatte er Maßstäbe gesetzt, die die Fortschreibung
des Werkes zu einem schwerlich durchführbaren Unternehmen geraten ließen.

Die gerade erschienene Biographie des Autors erhebt diesen Anspruch nicht, sondern überspringt
gut hundert Jahre und setzt mit der Beschreibung des Vaters und Firmengründers Julius
Brenzinger ein. Andrea Haußroann, die im Auftrag der Familie die Lebensbeschreibung des
Unternehmers verfaßt hat, beschränkt sich jedoch nicht allein auf die Darstellung von Leben
und Werk des Fabrikanten, sondern versucht darüber hinaus, sowohl das familiäre Umfeld als
auch die streckenweise widersprüchlich erscheinende Gedankenwelt Heinrich Brenzingers
aufzudecken und zu beleuchten.

Dabei waren sicherlich die lebendigen Erinnerungen von Brenzingers Tochter Annibet, die
diese der Autorin in zahlreichen Gesprächen vermittelte, eine große Hilfe. Außerdem konnte
Andrea Haußmann auf schier unerschöpfliches Material zurückgreifen, das der Unternehmer
selbst verfaßt und archiviert hat. Hierbei handelt es sich neben zahlreichen Rede- und Buchmanuskripten
um die ausführliche Korrespondenz, die er besonders mit seinem 1892 nach
Amerika ausgewanderten Vetter Julius Brenzinger und seinem Verbindungsbruder Ernst Müller
- Adamy führte. Mit letzterem verband ihn eine lebenslange Freundschaft, die während des
gemeinsamen Studiums um die Jahrhundertwende in Karlsruhe begonnen hatte.

Heinrich Brenzingers Leben (1879-1960) erstreckte sich über vier Epochen deutscher Geschichte
einschließlich zweier Weltkriege, die er nicht nur bewußt erlebte; vielmehr hinter-

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