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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 9
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0011
Zum Geleit

In einer „blutigen Posse" endete 1849 der Versuch von Liberalen und Demokraten,
in Baden und Deutschland den autokratischen Fürstenstaat auszuhebein und ein System
zu etablieren, das den Bürgern Mitwirkungsrechte und Schutz vor staatlicher
Willkür garantieren sollte* Die Niederwerfung der Revolution 1848/1849 durch die
alten Mächte beendete den Traum von der Freiheit jäh und nachhaltig auf Jahrzehnte
hinaus. Nur scheinbar war jedoch damit auch die demokratische Bewegung unwiederbringlich
zerschlagen worden. In der Revolution waren Rechte errungen und Entwicklungen
eingeleitet worden, die zwar vorübergehend wieder zurückgenommen
werden konnten, hinter die aber auf Dauer kein Rückfall mehr möglich war. Ein
neues Selbstbewußtsein war bei Frauen, Arbeitern und Intellektuellen zum Vorschein
gekommen. Innerhalb der Bevölkerung hatte eine unaufhaltsame Politisierung stattgefunden
und die politischen Kräfte waren auf dem Weg zur Bildung von „Parteien44
fortgeschritten* Erfahrungen, solche aus denen man lernen und solche an denen man
sich aufrichten konnte, waren gewonnen worden.

Mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen erinnern 1998/1999 Städte
und Gemeinden am Oberrhein, das Land Baden-Württemberg, Vereine und Institutionen
an die Revolution vor 150 Jahren, die im deutschen Südwesten besonders vehement
und konsequent ausgefochten wurde. Auch in Freiburg fanden in großer Zahl
Vorträge, Ausstellungen, Führungen, Konzerte und Lesungen statt. Das Stadtarchiv,
das bereits an der Erarbeitung des Bandes Revolution im Südwesten - Stätten der
Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg (1997) beteiligt war, organisierte
im Februar 1998 gemeinsam mit dem Haus der Geschichte Baden-Württem-
berg ein Symposium, an dem deutsche, französische und Schweizer Historiker teilnahmen
. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen die Untersuchung der Rolle
der Republikaner und Demokraten 1848/49, ihr Emigrantenschicksal nach dem
Scheitern und ihre Kontakte zu Gleichgesinnten über nationale Grenzen hinweg.

Der Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land hat es übernommen, die auf diesem
Symposium gehaltenen Vorträge in seinem Jahrbuch abzudrucken, sie damit
präsent zu halten und einem weiteren Publikum bekanntzumachen. Der Verein, der
bereits Durchführung und Finanzierung des großen Ausstellungsprojekts Der Kaiser
in seiner Stadt - Maximilian L und der Reichstag zu Freiburg 1498-1998 in erheblichem
Maße mitgetragen hat, leistet auf diese Weise erneut einen Beitrag zur Entlastung
des städtischen Haushalts.

Ich danke dem Breisgau-Geschichtsverein für diese Unterstützung, sein Engagement
und die bisherige, bei zahlreichen Projekten bewiesene gute Zusammenarbeit
mit dem Archiv der Stadt Freiburg.

Freiburg, den 8. März 1999

Dk Rolf Böhme
Oberbürgermeister

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