Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 16
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0018
ständigen politischen Umbau des Vaterlandes."10 In der Tat: Da forderten die Massen
auf dem Freiburger Münsterplatz die Republik und wußten offenbar gar nicht,
was sie taten.11

Warum haftet aber dann der Stadt „der Makel des Revolutionismus" an? Heiko
Haumann hat in der „Geschichte der Stadt Freiburg" unter eben dieser Überschrift
die Vorgänge von 1848/49 untersucht und dargestellt.12 Ulrich Ecker folgte ihm in
seinem jüngst vorgelegten Beitrag in dem Sammelband „Revolution im Südwesten",
wobei er die Darstellung um wichtige biographische und topographische Informationen
ergänzte.13 Beide lassen in ihrem Urteil über den revolutionären Charakter
dessen, was sich 1848/49 in Freiburg ereignete, kaum Zweifel. Fragen wir dennoch:
Wie revolutionär waren die Freiburger (und Freiburgerinnen) vor 150 Jahren denn
wirklich? Ich will der Frage in drei Zeitschritten nachgehen und Ihnen Freiburg

1848/49 gleichsam in einem
Dreiakter vorstellen: 1. Akt
„Der revolutionäre Frühling
", 2. Akt „Von Sommer
zu Sommer: Der offene Revolutionsprozeß
", 3. Akt
„Die bittere Ernte der Revolution
".

(Dinltttmng.

&tc pattiotifd* gefilmten ifreümrger,

namentlich bte Swo^ner ber tatfetfirafle, be$ SRun^
jlerplafceS, ber Pfaffen v ^efutten*, ©<$ffv nnb ©afc
gaffe v Dfcer- nnb UntetltnbenS, werben Eternit frennblid)
gebeten, 6et ber fommenben (Sonntag hier fiattftnbenben
SSolf^etfatnmlnng, nad) bem ©eifpiele anberer ©täbte,
tyre Käufer auf baS SejHidtfte, inSfcefonbere mit
heutfäen, b* I). mit f^wat^rot^gotbenen Sahnen/
ju serjteretu

33ei Slnfertignttg ber Sahnen empfehlen wir fet-
genbe Reihenfolge:

Rath.

Kell war«.

ftmlmrg, ben 23. 2Rärj 1848.

Hamens irr Stftoxintx:

Abb. I Aufforderung an die Freiburger zur Beflaggung ihrer
Häuser in den Farben Schwarz Rot Gold anläßlich der Volksver
Sammlung auf dem Münsterplatz am 26. März 1848
(Stadtarchiv Freiburg, Dvd 7680 Nr. 29)

1. Der revolutionäre
Frühling

Wer hat denn überhaupt Revolution
„gemacht"? Wer
hat sich an der Volkserhebung
beteiligt? Waren es nur
Bürger? Gewiß nicht. Bekannt
sind die Bauernaufstände
in den standesherrlichen
Gebieten, die an den
Bauernkrieg erinnern konnten
.14 Bezeugt sind Volksversammlungen
in zahllosen
Orten, auch in Landgemeinden
.15 Die Mannheimer Versammlung
vom 27. Februar
hatte das Signal gegeben.
„Die Bewegung erfaßte das
ganze Land", sagen Fachleute
.16 Man spürte, das
konnte ein Jahrhundertereignis
werden. Ein Zeitgenosse
begann einen Antwortbrief

16


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0018