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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0081
„Nationalität trennt, Freiheit verbindet4'*
Kampf für die Demokratie
in der badischen Grenzregion 1848

Von

Sabrina Müller

„Nationalität trennt, Freiheit verbindet" - Dieses Zitat stammt aus einem Brief von
Georg Herwegh an die Schriftstellerin Ludmilla Assing vom März 1863. Herwegh
gibt in diesem Schreiben seiner Skepsis Ausdruck, daß national motivierte Erhebungen
die fortschrittliche Entwicklung der Welt vorantreiben könnten: „Es giebt nur
Ein Verjüngungsmittel für die ganze Welt, das ist die Freiheit in ihrem weitesten Begriff
. [...] Der Teufel hol' die Nationalitätenfrage überhaupt, damit ist dem 'teile und
herrsche' - der eigentlich klassische Ausdruck gegeben worden. Nationalität trennt,
Freiheit verbindet; so ist's von jeher gewesen."1

Löst man das Zitat aus seinem ursprünglichen Zusammenhang und bezieht es auf
den Kampf für die Republik in der badischen Grenzregion von 1848, so läßt sich daraus
folgende Fragestellung entwickeln: Auf welche Weise verband der Wunsch nach
Freiheit Menschen unterschiedlicher Nationalität und inwiefern erschwerte die unterschiedliche
Nationalität den gemeinsamen Kampf für die Freiheit? Ich will diese
Fragen an einem Ereignis vom Frühjahr 1848 untersuchen: der Geschichte der deutschen
demokratischen Legion, die von Paris ins Dreiländereck zog, um von dort aus
für ein demokratisches Regierungssystem zu kämpfen. Ich gehe in vier Schritten
vor: Zunächst interessiert der Aufbau und die Zielsetzung dieses Freikorps. Handelte
es sich tatsächlich um eine „deutsche Legion" oder müßte man nicht eher von einem
Bund aus Freiheitskämpfern unterschiedlicher Nationalität mit europäischer Zielsetzung
sprechen? Zweitens: Wie reagierte die großherzoglich badische Regierung auf
die Bildung dieser Legion in Paris? Mit Hilfe welcher Feindbilder versuchte sie eine
Allianz der badischen Bevölkerung mit den Republikanern aus dem Ausland zu verhindern
? Drittens: Wie standen die badischen Freischarenfuhrer während des Aprilaufstandes
zu einem Bündnis mit den Legionären? Und viertens: Welches Verhältnis
entwickelte die Bevölkerung in der badischen Grenzregion zu der republikanischen
Legion? War die Furcht vor „Fremden44 dominierend, die Angst vor Plünderern und
Brandstiftern aus dem Ausland, wie sie sich zum Beispiel während des sogenannten
„Franzosenlärms" vom 22. bis zum 26. März 1848 zeigte? Der Begriff badische
Grenzregion wird im Folgenden sehr weit gefaßt. Er bezieht sich zum Teil auf das
Dreiländereck bei Lörrach, zum Teil auf die Schweizer Grenze beim Bodensee und
auf das Grenzgebiet nördlich von Freiburg.

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