Freiburger historische Bestände - digital

und ausländischen Freischärlern errichtet würde, wie ein Oktroi von außen wirken
könnte,25 Hecker glaubte außerdem, daß die Teilnahme von Freischärlern aus dem
Ausland an der badischen Erhebung angesichts der kursierenden Schreckensbilder
von Plünderern und Brandstiftern Bürger und Regierungssoldaten von einem Bündnis
mit den Aufständischen abhalten könnte.26 Theodor Mögling erklärte Emma Her-
wegh deshalb: „Sie wissen, wie unpopulär Ihre Sache, Dank der vielen lügenhaften
Zeitungsberichte, hier geworden, daß die deutschen Arbeiter aus Paris überall als
fremde Eindringlinge betrachtet werden. So infam, so abgeschmackt diese Gerüchte
sind, sind sie dennoch in's Volk gedrungen, und ein einziger öffentlicher Aufruf an
Sie, würde jetzt, wo die Soldaten noch nicht auf unsrer Seite sind, genügen, unser
ganzes Unternehmen scheitern zu machen."27

Die Gründe, die Hecker von einer Allianz mit der Herweghschen Legion abhielten
, zeugen kaum von dem grenzüberschreitenden Bewußtsein „Freiheit verbindet".
Die Legion war schließlich gezwungen, mehr oder weniger auf eigene Faust den
Rhein zu überqueren.28

IV.

Und es interessiert nun im vierten Punkt, ob die Ressentiments der badischen Bevölkerung
gegenüber den Republikanern aus Frankreich tatsächlich so stark waren, wie
Friedrich Hecker befürchtete. Ich werde im Folgenden zunächst die Reaktion badi-

Abb. 3 Herwegh's Flucht. Ausschnitt aus dem lithographischen Blatt
,Die Unruhen in Baden im April 1848" (Stadtarchiv Freiburg, M 7761.10)

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