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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 131
(PDF, 32 MB)
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„Ihr würdet erstaunen,
wie jetzt alles ins neue Leben tritt66

Einblicke in das Revolutionsgeschehen 1848/49 in einigen Breisgau-

und Kaiserstuhlgemeinden

Von

Thomas Steffens

In diesem Beitrag geht es um Ereignisse und Entwicklungen in den Gemeinden Gottenheim
, Kiechlinsbergen und Königschaffhausen (damals Bezirksamt Breisach),
Bahlingen, Bötzingen/Oberschaffhausen, Eichstetten und Holzhausen (Oberamt
Emmendingen), Buchheim, Hugstetten und Neuershausen (Landamt Freiburg),
Amoltern und Endingen (Bezirksamt Kenzingen). Mehrere Ortschaften wurden
schon an anderer Stelle ausführlicher behandelt.1 Das verwendete Quellenmaterial
stammt z.T. aus den betreffenden Gemeindearchiven, z.T. konnten Akten der Bezirksämter
(im Staatsarchiv Freiburg) und Ministerien (im Generallandesarchiv
Karlsruhe) herangezogen werden.2 Als Wegweiser unentbehrlich war und ist die Personenkartei
von Heinrich Raab, Karlsruhe.

Erst breitere systematische Lokaluntersuchungen könnten Themen angehen, die
hier bestenfalls angeschnitten werden: die von Ort zu Ort unterschiedlichen sozialen
und wirtschaftlichen Bedingungen; die Herausbildung bürgerlichen/politischen Bewußtseins
in dörflichen und kleinstädtischen Honoratiorenkreisen, gefördert durch
(Presse-)Lektüre und Vereinsgründungen; die Einflüsse vormärzlicher Oppositionsund
Emigrantengruppen (z.B. in rheinnahen Gemeinden); die örtlichen Multiplikatoren
freiheitlichen Gedankengutes und deren politische Differenzen; die in den
Quellen oft nur undeutlich erkennbare Bewegung der ländlichen Unterschicht; konfessionelle
Unterschiede - und vieles mehr.

In methodischer Hinsicht wäre - erstens - die Materialbasis durch das Heranziehen
privater Dokumente (Briefe, Familienchroniken) zu verbreitern; zweitens müßten
die vorhandenen Quellen - so etwa die Prozeßakten mit ihren Tendenzaussagen
- kritisch beleuchtet und gewichtet werden. Noch weit entfernt von solchen Ansprüchen
zeichnen die folgenden „Einblicke" nicht mehr als ein erstes, lückenhaftes
Bild des Revolutionsgeschehens auf dem Lande.

Die Märzbewegung 1848

Anzeichen einer Gärung unter der hiesigen Landbevölkerung datieren von Anfang
März. Regelrechte Bauernaufstände wie in Odenwälder und Kraichgauer Standesherrschaften
hat es allerdings im Oberrheinkreis nicht gegeben. Auch kam es - die

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