http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0147
Abb. 3 Als Max Dortu 1849 mit rheinbayerischen Revolutionssoldaten in Hugstetten zur Requirie
rung von Geld, Proviant und Fuhrwerken einrückte, verschärfte er sich zwecks Durchsuchung auch
gewaltsam Zugang zum Schloß, das im Besitz der Freiherren von Andlaw Birseck war (Photo aus
Nachlaß Walter Vetter im Stadtarchiv Freiburg).
zu holen zur Vertreibung der in unserem Orte eingetrungenen räuberischen rhein-
baierschen Bürgerwehr". Im Andlawschen Schloß ließen Frau und Tochter des
Grundherrn - er selbst hielt sich im Elsaß auf - eine Hausdurchsuchung zu. Dabei
soll Dortu dem Taglöhner Josef Klotz, der ihn hindern wollte, mit Erschießen gedroht
haben. Schließlich mußte die Gemeinde Gespanne, Verpflegung und einen
Geldbetrag ausliefern, ebenso Buchheim und Neuershausen, wohin Teile von Dortus
Truppe gezogen waren.
Nicht geklärt sind die Umstände von Dortus Verhaftung am 5. Juli in Freiburg -
dem Bericht Denzlingers zufolge am Gasthof „Engel" - und die Rolle, die der erwähnte
Josef Klotz dabei gespielt hat. Im März 1850 suchte Klotz bei den Behörden
um einen kleinen staatlichen Dienstposten nach; dabei berief er sich offenbar auf
seine Treue gegenüber der Herrschaft und darauf, daß er Dortu erkannt und angezeigt
hatte. Nach Dortus Erschießung am 31. Juli ließ der preußische Kommandant
von Wangenheim den beraubten Gemeinden das „erpreßte" Geld in Höhe von fünf
Kronentalern wieder zustellen.70
Die Repression
Unmittelbare Folge der Niederlage war für mehrere Gemeinden eine Ad-hoc-Statio-
nierung preußischer Truppen. Grobe Ubergriffe der Besatzer sind hierorts nicht bekanntgeworden
, wohl aber Rücksichtslosigkeiten. In Eichstetten verdarb preußische
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