Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 208
(PDF, 32 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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das Verhältnis von „Zuber" und „Karren", zwei Maßen, die im Holzhandel gebräuchlich
waren. Die datierenden Inschriften zu diesen Darstellungen vermitteln darüber hinaus einen
Eindruck von den zum Teil gravierenden Veränderungen der Standardgrößen, hier zwischen
1270 und 1320. Mit historischen Maßen befaßt sich der jüngst erschienene Band von Ursula
Huggle und Norbert Ohler, und selbstverständlich haben auch die genannten Beispiele vom
Freiburger Münster Berücksichtigung gefunden.

Vorwort und Einleitung zeugen vom Problembewußtsein der Verfasser: Der Band soll keinen
„Maximalforderungen" genügen, er wird als „Arbeitshilfe für den Praktiker" (S. 6) bezeichnet
; und so wird sein Wert von den Benutzern vor allem daran gemessen werden, ob und
wie er bei der Klärung konkreter Fragen der Metrologie im Breisgau helfen kann. Um die Benutzung
zu erleichtern, wurde die Fülle des aufgearbeiteten Materials auf zwei Hauptkapitel
(„Maße und Gewichte" S. 13-52, „Münzen und Geldwesen" S. 53-98) verteilt und in alphabetisch
angeordneten, lexikonartigen Einträgen übersichtlich präsentiert. Die zusätzliche Einteilung
des ersten Kapitels in acht Unterkapitel mit jeweils eigenem Alphabet erschwert die
Suche allerdings dann, wenn der Benutzer nicht von vornherein weiß, ob es sich bei der gesuchten
Größe um ein Längen-, Flächen-, Raum-, Lasten-, Gewichts™, Dichte-, Temperaturoder
Stückmaß handelt.

Die Einträge zu den einzelnen Stichworten enthalten eine allgemeine Begiiffsklärung (Definition
, Etymologie und übliche Abkürzungen) und in vielen Fällen Angaben über die Umrechnung
bzw. über das Verhältnis zu entsprechenden Einheiten und zwar geographisch und
chronologisch geordnet. Gelegentlich auftretende Abweichungen oder Widersprüche unter
den aufgeführten Informationen spiegeln im wesentlichen die unzureichende Forschungslage
und dürfen den Autoren kaum zum Vorwurf gemacht werden - zumal auch darauf im Vorwort
hingewiesen wird. Nicht nur in solchen Fällen sind die Nennung von Belegstellen und Hinweise
auf weiterführende Literatur, die den meisten Einträgen beigegeben wurden, als notwendig
und nützlich, die Verweise auf Primärquellen als besonders hilfreich anzusehen. Daß
vereinzelte Lemmata (z, B, „Neulot", „Obolus" S. 43, „Garbe" S. 51, „Schaub", „Uncia" S. 52)
ohne Beleg oder Literaturhinweis auftreten, stört den guten Eindruck nicht wesentlich. Die unterschiedlich
ausführliche Ausarbeitung der einzelnen Einträge ergibt sich aus ihrer jeweiligen
Bedeutung für den Untersuchungsraum bzw. -Zeitraum.

Ergänzt werden die lexikalischen Teile von einem paläographisehen Anhang („Die Arbeit
mit handschriftlichen Texten", S. 99-106) und einer Zeittafel (7. Jh. „Beda Venerabiiis" bis
1990 „Währungsunion", S. 107-113). In dem nützlichen handschriftenkundlichen Anhang
wären allenfalls noch Hinweise auf die im Literaturverzeichnis aufgeführten paläographi sehen
Hilfsmittel, besonders auf das Abkürzungslexikon von Adriano Cappelli, wünschenswert gewesen
. Das Literaturverzeichnis mit seinen Kurzkommentaren und Signaturenangaben für
Freiburger Bibliotheken wird angesichts des regionalgeschichtlichen Themas einem entsprechendem
Leserkreis nützen.

Auch weil die einschlägigen Handbücher und Lexika die besonderen regionalen Verhältnisse
nicht annähernd so gründlich aufarbeiten können und zudem oft die nötige chronologische
Differenzierung vermissen lassen, dürften Historiker wie interessierte Laien um so dankbarer
für die verdienstvolle Arbeit sein, die sich so eingehend mit den Maßen, Gewichten und
Münzen des Breisgaus befaßt und dabei auch die Chronologie einbezieht. Der Band besticht
außerdem durch seine klare Sprache in den darstellenden Teilen, so daß er auch für die Benutzung
durch ein breiteres Publikum geeignet ist; nicht zuletzt sei der angesichts von zahlreichen
Tabellen und s/w~Abbildungen günstige Preis des Buches erwähnt. Die Arbeit trägt ohne
Zweifel dazu bei, einem schon länger zu beklagenden Mangel abzuhelfen, und so darf man bereits
auf das angekündigte „ergänzende Nachschlagewerk" über „Preise und Löhne, Erträge
und Saatgutbedarf4 desselben Autorenteams gespannt sein. Johannes Mangei

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