Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 226
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0228
Rheinhausen. Beiträge zur Geschichte von Ober- und Niederhausen. Erster Teil. Hg. von
Anton Wild. Selbstverlag, Rheinhausen 1992, 304 S., zahlreiche Abb.

Nach lOjähriger Bearbeitungszeit konnten die Rheinhausener 1992 den ersten Teil ihrer Ortschronik
in Empfang nehmen. Christa van Husen eröffnet mit ihrem Beitrag „Die beiden Hausen
zwischen Rhein und Elz - ein Beitrag zur Landschaftsgeschichte" (S. 11-28) den Reigen
von insgesamt 14 Themen. Anschaulich interpretiert sie die Landschaft auch von den Flurnamen
her. Sie beschreibt und erklärt beispielsweise Vegetation, Klima, die Elz und die damit
verbundenen Hochwasser, aber auch die Veränderungen in der Rheinaue nach der Korrektion.
Die ersten Menschen siedelten nachweislich bereits um 5000 v. Chr. in der Gegend. Diese und
weitere Funde werden von Elisabeth Westermann eingehend analysiert („Zur Urgeschichte
von Rheinhausen", S* 29-40). Ausgehend von einer Karte aus dem Jahr 1714 widmet sich
Reinhold Hämmerle souverän dem Rhein als Staats- und Gemarkungsgrenze („In der Nachbarschaft
des Stromes", S. 41-72). Ausführungen zur Schiffahrtsgeschichte auf dem Rhein
runden den Beitrag ab. Kaum weniger bedeutend war die Elz für die Menschen. Reinhold
Hämmerle thematisiert die „Hausener Elz - Geschichte einer Flußlandschaft" (S. 73-94) und
berichtet über langwierige Streitigkeiten um Wasser- und Mühlenrechte. Auch das Projekt
Leopoldskanal oder die Wiesen Wässerung werden ausführlich diskutiert.

Von der ersten Nennung 861 bis zum ausgehenden Mittelalter reicht der zeitliche Rahmen
des Aufsatzes „Die beiden Hausen im Mittelalter" (S. 95-114), Anton Wild muß dabei mit dem
Manko leben, daß fast 400 Jahre Hausener Geschichte in den schriftlichen Zeugnissen nicht
überliefert sind. Wild analysiert jedoch nicht nur die Herrschaftsgeschichte. Er gibt auch fundierte
Einblicke in das mittelalterliche Alltagsleben. Er nennt zahlreiche - vermutlich lückenlos
- Grundherren und Herrschaftsträger und charakterisiert diese. Das im Vergleich zu späteren
Epochen nur spärlich vorhandene Quellenmaterial wertet Wild in vorbildlicher Weise aus.
Auch der Folgebeitrag „1503 bis 1702: Die Zeit der Zwietracht" (S. 115-132) steht in der Autorenschaft
Wilds. Er stellt anhand verschiedener Konflikte die Probleme beider Dörfer und
deren Bewohner in der frühen Neuzeit dar. Neben konfessionellen Gegensätzen zwischen Nieder
- und Oberhausen traten immer wieder Streitigkeiten um Fischerei- und Mühleorechte,
Weide und Holznutzung, Eckerichgeld sowie verschiedene Steuern zu Tage. Auch die Darstellung
der „Deutschordenspfarrei (1357 bis 1806)" (S. 133-156) behält sich der Herausgeber
selbst vor. Er konstatiert mehrere Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde und den
Deutschherren, letztere seit 1357 im Besitz der Pfarrechte, wegen Unterhaltung der Pfarrei,
Zehnteinkünfte oder Kirchenunterhalt.

In gewohnt souveräner Weise wertet Hermann Brommer in seinem Beitrag „Barockaltäre
aus Oberhausen: Schreinermeister Thomas Hechinger (1742-1790)" (S. 157-164) die schriftlichen
Quellen aus. Die Oberhausener Kunstschreinerwerkstatt wurde unter der Leitung Hechingers
zum führenden Unternehmen im nördlichen Breisgau. „Flurnamen und Bezeichnungen
in den Gemarkungen von Rheinhausen" (S. 165-198) lautet ein weiterer Aufsatz Anton
Wilds. Er stellte in alphabetischer Reihung die Flurnamen unter Angabe des Gebrauchszeitraums
zusammen. Natürlich nimmt er auch eine Deutung der einzelnen Begriffe vor. Die sehr
verdienstvolle Arbeit wird das Uberleben vieler Flurnamen garantieren, die sonst in Vergessenheit
geraten wären. In seinem Beitrag „Die Mühlen bei Niederhausen" (S. 199-206) stellt
Wild die Fragen des Mühlenbetriebs und der Eigentumsverhältnisse in den Mittelpunkt seiner
Untersuchung. Zwei Beiträge von Helmut Braus zur Forstgeschichte („Der Hausener Wald",
S. 207-266 und „Jagd und Wild", S. 227-240) stellen auch dieses, in vielen Ortsgeschichten
vernachlässigte Thema vor. Bis in das Mittelalter zurück verfolgt Karl Miltenberger die
„Landwirtschaft im Rückblick - Bedeutung und Entwicklung in den letzten 300 Jahren"
(S. 241-274). Tabakanbau, Wiesen und Wiesenwässerung, Viehwirtschaft, Allmend und Bür-

226


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1999/0228