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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 13
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0013
„herz liebi swester vnd getrüwe muom": Ein Brief
Susannas von Falkenstein an Dorothea von Kippenheim
aus dem Colmarer Dominikanerinnenkloster Unterlinden
und sein literarhistorischer Hintergrund1

Von

Michael Bärmann

Im Sommer 1999 stieß ich im Verlauf von Archivrecherchen, die im Zusammenhang
mit Nachforschungen zur Literatur des südwestdeutschen Frühhumanismus standen
,2 in der Colmarer Stadtbibliothek auf ein schmales Konvolut deutschsprachiger
Briefe bzw. Brieffragmente.3 Dabei weckte vor allem das erste4 der insgesamt zehn
Stücke umfassenden 'Sammlung' mein Interesse, lieferte dieses nahezu vollständig
erhalten gebliebene Schreiben doch nicht nur wertvolle Hinweise zur Identität
sowohl der Absenderin als auch der Empfängerin, sondern auch zum familiären
Hintergrund und zu weiter reichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Adressantin
wie auch der Adressatin. Und da ergänzende Sondierungen zum sozialgeschichtlichen
Umfeld des Briefzeugnisses darüber hinaus einige auch in literaturgeschichtlicher
Hinsicht interessante Einblicke gewährten, liegt es nahe, die wichtigsten
Resultate, die im Zusammenhang mit der Erschließung dieses bis zum
gegenwärtigen Zeitpunkt kaum beachteten Briefes gewonnen werden konnten, im
Rahmen übergeordneter Zusammenhänge ins Blickfeld zu rücken.

Im Vorfeld einer Durchsicht des eigentlichen Briefinhalts scheinen mir - schon
aus Gründen der Übersichtlichkeit - einige einführende Bemerkungen zur Absenderin
sowie zur Empfängerin des Schreibens angebracht: Zwei gut lesbaren, vom
Haupttext des Briefes deutlich abgesetzten Zeilen in der rechten unteren Hälfte des
ca. 22 x 14,5 cm großen Papierblattes ist zu entnehmen, dass uns in der ausstellenden
Person des Schreibens5 eine Frau begegnet, die sich selbst als priorin 6 und swe-
ster1 des Freiburger Klarissenklosters St. Klara (ze Sant Cloren zefriburg) bezeichnet
.8 Ihr Name lautet susann von valkenstein,9 und sie richtet ihren Brief an eine
weibliche Person, die, wie die auf der Rückseite des Blattes notierte Adresse, deren
Wortlaut aufgrund von Textverderbnissen nur noch bruchstückhaft erkennbar ist,
verrät, als frovw apostrophiert wird und allem Anschein nach den Namen Dorothea
von Kippenheim trägt.10 Bei der Empfängerin des Schreibens handelt es sich gemäß
einer erläuternden Notiz, die unterhalb der Namenszeile angebracht wurde, um eine
Angehörige des Colmarer Dominikanerinnenklosters Unterlinden." Dass der Brief
der Freiburger Klarissin nicht in Form eines bloßen Konzeptes oder Formulars vorliegt
, sondern dass das Schreiben vielmehr tatsächlich abgeschickt wurde und die
Adressatin schließlich auch erreicht haben dürfte, lässt bereits der heutige Aufbe-

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