Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 29
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0029
immer dies möglich ist, angemessen berücksichtigen und eine einseitige Konzentration
der Forschung - etwa auf den Bereich der religiösen Übersetzungsliteratur - zugunsten
einer umfassenderen Sichtweise zu verhindern suchen. Im vorliegenden Fall
wäre beispielsweise zu prüfen, wie nahe eine dem Bereich der frühhumanistischen
Übersetzungsliteratur zuzuordnende Autorenpersönlichkeit wie Antonius von Pforr
(gest. 1483)127 oder etwa jene nicht genau bestimmbare Frau von Blumeneck, von
der das Kloster Unterlinden eine hagiographische Textsammlung erhielt,128 dem hier
umrisshaft skizzierten Verwandtschaftsgefüge zuzuordnen sind.129 Auch die wohl zu
Unrecht einer Sibilla von Bondorf130 zugeschriebene alemannische Übersetzung von
Bonaventuras (1221-1274) 'Legenda maior Sancti Francisci',131 von der zur ungefähren
Entstehungszeit des Colmarer Briefes innerhalb des Freiburger Klarissenklosters
eine Abschrift angefertigt wurde,132 lässt sich zumindest überlieferungsgeschichtlich
im Umfeld Susannas von Falkenstein ansiedeln,133 wird die Klarissin
doch zu Beginn des genannten Textzeugen ausdrücklich als Äbtissin erwähnt.134

Detaillierte Informationen zu Beziehungsnetzen, wie sie im vorliegenden Zusammenhang
exemplarisch greifbar geworden sind, halten in einer Vielzahl von Fällen
die nach wie vor kaum oder nur unzureichend konsultierten öffentlichen und privaten
Archive bereit. Die entsprechenden Bestände, die vor allem für die Zeit des 15.
Jahrhunderts noch weitgehend brachliegen, werden in hoffentlich nicht allzu ferner
Zukunft zur Klärung einer Fülle von Problemen, die aus einer isolierten Betrachtungsweise
von literarhistorischen Teilbereichen erwachsen sind, maßgeblich beitragen
könnten.

Anmerkungen

1 Der vorliegende Beitrag entstand 1999/2000 im Vorfeld einer vom Musee d'Unterlinden/Colmar
veranstalteten Ausstellung zum ehemaligen Colmarer Dominikanerinnenkloster Unterlinden. Für
zahlreiche Auskünfte, Mithilfe bei der Beschaffung von Bildmaterial, Fotokopien und Mikrofilmen,
weiterführende Hinweise, kritische Anregungen und die stets bereitwillig gewährte Einsichtnahme
in literarische und außerliterarische Quellenzeugnisse bedanke ich mich bei Bruno Börner (Dresden
), Peter Dinzelbacher (Salzburg), Francis Gueth (Colmar), Frank G. Hirschmann (Trier), Volkhard
Huth (Freiburg), Catherine Leroy (Colmar), Bernhard Metz (Strasbourg), Hans Schadek (Freiburg
), Eva Schlotheuber (Göttingen), Sigrid Schmitt (Mainz), Dieter Speck (Freiburg) und Elmar
Vogel (Müllheim) sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Archives departementales du
Haut-Rhin/Colmar, der Bibliotheque de la Ville/Colmar, des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs
Donaueschingen, des Stadtarchivs Freiburg, des Universitätsarchivs Freiburg, der Handschriftenabteilung
der Freiburger Universitätsbibliothek, des Generallandesarchivs Karlsruhe und der Stadtbibliothek
Mainz.

2 Hierzu siehe die bisher erschienenen Beiträge: Michael Bärmann: Antonius von Pforr und Matthäus
Hummel: Zwei gelehrte Autoren des 15. Jahrhunderts im Spiegel historischer Zeugnisse. In:
Daphnis 29, 2000, S. 37-59; Ders. und Andre Bechtold: Antonius von Pforr und die Familie
Snewlin Bernlapp von Bollschweil: Zum verwandtschaftlichen Umfeld des Verfassers des Buches
der Beispiele. In: Ebd., 28, 1999, S. 61-91; Michael Bärmann: „Wann er hieby vnd mit vnd ein
vrrtaedinger diser ding gewesen ist": Ein neuer urkundlicher Beleg zu Antonius von Pforr. In: Ebd.,
26, 1997, S. 179-185.

3 Bibliotheque de la Ville Colmar (bzw. Bibliotheque municipale), Ms 576 I. Übersicht über die in der
Colmarer Stadtbibliothek aufbewahrten Handschriften: Catalogue general des manuscrits des biblio-
theques publiques de France, Bd. 56: Colmar. Bearb. von Pierre Schmitt. Paris 1969; zu dem im
Folgenden behandelten Konvolut siehe ebd., Nr. 930, S. 264. Einführende Literatur zur Textsorte:
F[ranz-]J[osef] Schmale [u.a.]: Art. Brief, Briefliteratur, Briefsammlungen. In: Lexikon des Mittelalters
, Bd. 2, 1983, Sp. 648-682.

29


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0029