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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 37
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0037
Witwe des Junkers Egenolf Küchlin aufgeführt wird. Neben Ursula finden drei Töchter Erwähnung:
Zylye [sie!], Berbilin und Beningly. Als Siegler tritt übrigens Junker Adam Snewlin Bernlapp von
Zähringen in Erscheinung (zu ihm siehe bereits oben, Anm. 19). - Zur im Colmarer Brief genannten
Priorin des Freiburger Klarissenklosters (wohl Katharina Küchlin) siehe das Folgende sowie
Anm. 32.

Der Genannte war Mitglied eines ritterbürtigen Dienstmannengeschlechts, das sich nach dem nördlich
von Zürich gelegenen Ort Rümlang nannte und im 15. Jahrhundert im oberbadischen Raum über
bedeutende Besitzungen verfügte. Literatur: [Walter] Hildebrandt: Art. Rümlang. In: Historisch-
Biographisches Lexikon der Schweiz, Bd. 5, 1929, S. 742; E. Bangerter: Art. Rümlang, von. In:
Ebd.; weiter: Kindler (wie Anm. 9), Bd. 3, S. 661-664. Die ebd. mitgeteilten Daten geben zu erkennen
, dass seit dem Jahr 1377 (bis Ende des 15. Jahrhunderts) immer wieder Angehörige der Familie
den Leitnamen Ulrich führten. Auf der Basis der bisher ins Feld geführten personengeschichtlichen
Informationen scheint es nahe liegend, einen seit dem Jahr 1443 nachweisbaren und
im Jahr 1490 verstorbenen Namensträger, der auch als Ritter bezeugt ist, mit der in Susannas Brief
aufgeführten Person gleichzusetzen.

Falls Cäcilia tatsächlich eine Tochter Egenolf Küchlins war (hierzu siehe oben, Anm. 23), wäre
Adam Lapps Schwiegermutter mit dessen Frau bzw. Witwe, Ursula von Dautenstein (Angehörige
einer Familie, die sich nach dem gleichnamigen Weiler bzw. Stammsitz bei Seelbach, südöstlich von
Lahr, nannte), identisch, die im Jahr 1479 als verstorben bezeichnet wird (was für die Datierung des
Briefes eine wichtige Hilfe sein könnte; hierzu siehe unten, Anm. 31). Hierzu siehe Kindler (wie
Anm. 9), Bd. 2, S. 394; zu den Dautensteinern siehe auch ebd., Bd. 1, S. 201 f.; weiter: Krieger
(wie Anm. 9), Bd. 1, Sp. 380 f.

Ursprünglich: ml. Das Wort wurde jedoch durchgestrichen und (über der Zeile) wirf nachgetragen!
Ob dieser Eingriff lediglich einen Schreibfehler korrigieren sollte, lässt sich nicht sicher entscheiden
.

Die hier fassbare Topik wäre, um nur ein Beispiel zu nennen, etwa mit dem entsprechenden Formelvorrat
zu vergleichen, der in einer aus Unterlinden stammenden Sammlung von Briefabschriften
, Konzepten und Formularen begegnet: Archives departementales du Haut-Rhin, 24 H (Dominicaines
d'Unterlinden Colmar) 1/3, hier bes. fol. 6v-7r u. fol. 7r-7v. Die Eingangsformeln dieser beiden
Briefe entsprechen dem Beginn des im vorliegenden Zusammenhang behandelten Schreibens.
Das insgesamt 23 Papierblätter umfassende Heft trägt den Titel Recueil de differentes Correspon-
dances avec des Souverains et des Seigneurs de la pari du monastere des Dominicaines d'unterlinden
a colmar [...] und wird in den Zeitraum um 1459/61 datiert (so etwa das Repertorienbuch im
Lesesaal der Archives departementales du Haut-Rhin Colmar). Literatur: Beuchot (wie Anm. 10),
S. 23-28. Die im Beitrag von Teusch (wie Anm. 11), S. 176, Anm. 11, genannte Arbeit von Yvette
Haenn: Analyse et commentaire d'un formulaire de lettres du XVeme siecle provenant du couvent
des Unterlinden. Bd. 1-2. Bd. 1: Le document, transcription, traduetion; Bd. 2: Analyse et commentaire
. Universite de Strasbourg 1975 (Exemplarnachweis: Archives departementales du Haut-
Rhin, Ms 178), war mir bedauerlicherweise nur in Form von Auszügen zugänglich. Gemäß ebd., Bd.
2, S. 193, sind einige Stücke der Sammlung vielleicht erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstanden
. Zur Datierung siehe auch ebd., S. 47-51. - Weitere brif anfeng (so die entsprechende Titelangabe
) förderte eine Durchsicht der im 15. Jahrhundert entstandenen und wiederum aus Unterlinden
stammenden Sammelhandschrift Bibliotheque de la Ville Colmar, Ms 268, fol. 182v (im Cata-
logue general [wie Anm. 3], Nr. 210, S. 95-97, hier S. 96, nicht ausgewiesen!) zu Tage, die sich
gemäß einem Eintrag auf fol. lr einst im Besitz einer Schwester namens Barbara sehydin befand
und ähnliche Schriftzüge aufweist wie die gleichfalls aus Unterlinden stammende, jedoch dem 16.
Jahrhundert zugewiesene Sammelhandschrift Bibliotheque de la Ville Colmar, Ms 267bls. Hierzu
siehe wieder Catalogue general (wie Anm. 3), Nr. 215, S. 101. Der Überlieferungsträger Ms 267bis
gehörte (gemäß einer Notiz auf fol. lr) zwar einer Schwester namens Angnes wirttnerin (darunter
findet sich [von jüngerer Hand] der Eintrag Sch[h'?] Maria Barbara Beckhin), geschrieben wurde
der Codex jedoch von einer Großtante der Besitzerin (mins grosz vatters Schwester): angnes min-
singerin von frondeck wollehrwi?ttig öpttdisze in dem loblichen gottzhusz zu aügen (siehe ebd.). Auf
die soeben genannten Personen und deren Beziehungen zu Unterlinden kann ich im vorliegenden
Zusammenhang leider nicht detailliert eingehen, weise aber der Vollständigkeit halber darauf hin,
dass sich in den Freiburger Steuerlisten der Familienname Schidt nachweisen lässt (z.B. StadtAF,

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