Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 65
(PDF, 59 MB)
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Abb. 2 Epitaph des Heinrich Glarean in der
Universitätskapelle des Freiburger Münsters
(Graphik in: Schau-ins-Land 26, 1899, S. 26)

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war.27 Glarean übersetzte den deutschen
Text des Lobliedes auf Karl V. Kain
gwalt uff diser Erd bleibt fest ins Lateinische
, wobei er die Form der deutschen
Dichtung beibehielt. Dies führte zu
Schwierigkeiten, wie Glarean in seinem
Vorwort dem Leser mitteilt, da der
Rhythmus, wie er zur deutschen Sprache
richtig sei, zum Lateinischen nicht
passe. Zusätzlich mussten die Verse der
Vertonung Senfls angeglichen werden.

Glarean hatte bereits 1538 Kontakt zu Senfl aufgenommen, da er Beispiele für
sein Dodekachordon suchte.28 Möglicherweise war Senfls Lied Mag ich Unglück nit
widerstahn auch in der Auswahl für das Dodekachordon gewesen. Hierfür spricht
die genaue Bezeichnung der Tonart Hypoaeolii Modi harmonia in Phrygii systemate.
Die hypoaeolische Tonart gehörte nicht in den Kreis der traditionellen acht Kirchentonarten
. Im Dodekachordon ergänzte Glarean diese Tonarten um die authentischen
Tonarten Aeolisch und Ionisch; als plagale Tonarten gehörten hierzu das
Hypoaeolische und das Hypoionische. Es handelte sich für Glarean nicht um die Erfindung
neuer Tonarten; im Bemühen um die Wiederherstellung der Richtigkeit der
Musik, vor allem der Kirchenmusik, war er auf Beispiele gestoßen, die sich mit den
traditionellen Kirchentonarten nicht erklären ließen. Das Hypoaeolische, die Tonart
des Liedes, deckt sich in den Tönen der Tonleiter mit dem Phrygischen. Der Grundton
ist jedoch nicht e, wie in der phrygischen Tonart, sondern a. Die Aufteilung der
Melodie in unten liegender Quarte und oben liegender Quinte, die Schlüsse der
Melodieabschnitte wie auch der Schluß des Liedes auf den Tönen a und e kennzeichnen
die Tonart als Hypoaeolisch.

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