Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 79
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0079
Gemeinde Freiamt (Kreis Emmendingen) war der Stammsitz dieses Adelsgeschlechts
, das auch Beziehungen zu Euenheim hatte. So empfing Bernhard von Kep-
penbach als Edelknecht am 6. Septemberl404 für sich, sowie für Walter und Engelhard
, die Söhne des verstorbenen Hesso von Keppenbach, die bischöflich-straßbur-
gischen Lehen in Ettenheim und Beilstein. Der Stifter Walter von Keppenbach wird
1401 und 1413 als Altlandbürger (früherer auswärtiger Bürger) der Stadt Straßburg
bezeichnet. Er war mit Ursula, Tochter des Ritters Konrad von Geudertheim und der
Clara zu den Störken, verheiratet.5 Einen Hinweis auf seine Verbindung zu Ettenheim
und zu Besitz auf seiner Gemarkung gibt der Eintrag einer Jahrtagsstiftung im
Verzeichnis des Ettenheimer Pfarrers Arbogast Arnold über die Jahrzeiten, die 1648
in der Ettenheimer Pfarrkirche gehalten wurden. Er verzeichnet eine Jahrtagsstiftung
des „armiger" (Ritter) Walther von Keppenbach, seiner Frau Ursula von Godertheim
(!), und ihrer beiden Söhne Hesso und Walther. Sie sollen 1458 einen jährlichen auf
Martini fälligen Zins von fünf Schilling Straßburger Pfennige aus der Wiese „Rohrmatt
" auf Ettenheimer Gemarkung zu einer Jahrzeit gestiftet haben. Das Jahrzeitgedächtnis
sollte am dritten oder vierten Wochentag nach Kreuzerhöhung durch den
Pfarrer und die Kapläne der Altäre der Muttergottes, des Erzengels Michael, des Bischofs
Erhard, der 10 000 Märtyrer und Johannes des Täufers „super ossorio" (über
dem Beinhaus auf dem Friedhof) gefeiert werden. Die Stiftung wurde im Jahre 1519
durch den Ettenheimer Pfarrer Theobald erneuert und ist noch im Hauptnachweis der
gestifteten Anniversarien von 1864/66 verzeichnet.6

Das Patrozinium der heiligen Barbara für die Spitalkapelle bestand von Anfang
an, denn schon 1454 wird eine „Kaplanei der hl. Barbara im Spital" genannt.7 Ob
der an erster Stelle als Stifter des Spitals genannte Junker Walther von Keppenbach
auch das Patrozinium der Spitalkirche bestimmte, ist nicht bekannt, wäre aber möglich
, denn die Keppenbacher betrieben unterhalb ihrer Burg Silberbergbau, und die
heilige Barbara gilt als Patronin der Bergleute. Der Wert des Keppenbacher Lehens
lag vor allem in dem zur Burg Keppenbach gehörigen Wildbann einschließlich des
Bergregals. Außerdem stand im Kirchspiel Wöplinsberg, zu dem Keppenbach
gehörte, eine sehr alte, der heiligen Barbara geweihte Kapelle. Andererseits muss
man aber berücksichtigen, dass die Heilige auch als Patronin der Sterbenden verehrt
wird und dies ebenfalls ein Grund für ihre Bestimmung zur Patronin des Ettenheimer
Spitals gewesen sein könnte.

Über den Mitstifter Hans Dürr weiß man nur, daß die Sippe Dürr seit dem 13.
Jahrhundert in Ettenheim ansässig war. Ein Jeckelin Dürre gehörte 1326 zu den Stiftern
der Ettenheimer Kaplanei. Über die Stifterin Ennelin von Wasselnheim/Elsaß
wurde bisher nichts bekannt.

Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wurde das Spital durch viele Zuwendungen
zur reichsten aller Ettenheimer Stiftungen. Es diente vor allem den Ettenheimern
selbst. Fremde Kranke schob man - wie auch sonst üblich - gerne ab. Das Spital besaß
viele Äcker, Matten und Reben, die meist verpachtet waren; außerdem lieh der
Spitalfonds Gelder gegen Zins aus. Ein Spitalmeier bewirtschafte die Güter, ein
Schaffner beaufsichtigte das Spital, verwaltete das Vermögen und legte jährlich
Rechnung. Die Aufsicht lag bei der Stadt.8

79


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0079