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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 84
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„Schraubenköpfen". Die von Wagner im Jahre 1789 ebenfalls gelieferte Ausstattung
der Grafenhausener Kirche (drei Altäre mit Statuen, Kanzel, Chorgestühl, Beichtstühle
und Kommunionbank) ist dagegen noch größtenteils dem Spätbarock verpflichtet
. Frühklassizistische Verzierungen wurden aber schon reichlich verwendet.
Für Ettenheim hatte Joseph Wagner schon im Jahre 1804 die „Knöpfe" auf den
Tragestangen des Traghimmels geschnitzt.21

In der Spitalrechnung von 1807 werden noch andere Arbeiten genannt: Drechslermeister
Sebastian Chavoen lieferte für den Altar auch vier „Lichtstöcke" (Altarleuchter
), die vom Maler Xaver Kopp vergoldet wurden. Kopp fasste sehr wahrscheinlich
auch den gesamten Altar, eventuell aus Kostengründen erst Jahre später
(Marmorierung und Vergoldung). Die betreffende Rechnung wurde noch nicht gefunden
. Schließlich wurden links und rechts vom Altaraufsatz an der Wand noch Statuen
der beiden Heiligen Bartholomäus und Martin auf Konsolen angebracht, die
Schreiner Welte hergestellt hatte. Das Beschläg am Tabernakel, sechs Bandeisen an
dem Altar und anderes lieferte und befestigte Schlossermeister Baptist Kollefrath.
Die Kirchenfenster reparierte Glasermeister Balthasar („Baltzer") Hammerstiehl.
Ebenfalls im Jahre 1807 wurde das Dach des Spitals instandgesetzt: Dazu lieferten
Ziegler Georg Müller 700 Ziegel und Joseph Enderle von Münchweier 6000 Schindeln
. Aus einer Reparaturrechnung des Schreiners Bartel Welte geht hervor, dass im
Spital auch ein „Kripple" vorhanden war.22

Das Ergebnis der Arbeiten am Altar im Jahre 1807 wird teilweise bestätigt durch
eine Rechnung des Malermeisters Bernhard Hog für Restaurierungsarbeiten am
Altar 1858.23 Dort werden das Pelikannest, das große Ölgemälde mit der heiligen
Barbara und die beiden Urnen erwähnt. Die „Restaurierung" bestand übrigens weitgehend
in einer Lackierung mit weißer Farbe sowie Versilberungen und Vergoldungen
.

Die geplante Umwandlung des Spitals
in ein Krankenhaus (1832/33)

Am 22. Dezember 1832 berichtete Amtsphysikus (Amtsarzt) Dr. Hergt dem Etten-
heimer Bezirksamt über den Zustand des Ettenheimer Spitals unter anderem: „Wenn
man mit dem Worte ,Hospital' ein Haus bezeichnet, dessen Bestimmung ist, Kranke
aufzunehmen, (...) so kann von einem Hospital in Ettenheim eigentlich keine Sprache
sein. Es befindet sich hier wohl ein Haus, welches den Namen Hospital führt,
ohne aber, wie es doch als seine Bestimmung betrachtet werden muß, Kranken als
Unterkunftsort zu dienen, eben so wenig als der unter dem Namen Hospitalfond vorhandene
bedeutende Fond zu genanntem Zwecke ausschließlich verwendet wird."
Nach Hergts Meinung wurden die reichlich vorhandenen Mittel nicht zweckmäßig
verwendet. Der frühere Amtsphysikus Dr. Schlecht habe dies schon im Jahre 1812
mit folgenden Worten berichtet: „Es ist schade für das schöne Gebäude, worin man
so viel gutes und nützliches leisten könnte, schade für die schönen Einkünfte dieser
Stiftung, daß sie so unwürdig an so Unwürdige vergeudet werden, während der
wahrhaft ärmste, der arme Kranke, nur kärglich unterstützt wird." Hergt schreibt
weiter, dass das Hospitalgebäude, „in dem es an Platz durchaus nicht gebricht, da es

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