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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 88
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Baufälligkeit abgebrochen werden musste.28 Aufschluss über das Aussehen der
Sakristei geben ein von Zimmermeister Fritschi 1833 angefertigter Grundriss der
Spitalkapelle, der auch die Sakristei als ein mit drei verschieden langen Wänden an
den Chor angehängtes schiefwinkliges Viereck abbildet, und Kostenvoranschläge,
die das Bezirksamt 1847 für den Abbruch und für Reparaturen am Spitalgebäude
einforderte.29 Einem der Voranschläge ist zu entnehmen, dass am Sakristeigebäude
„zwei Kreuzstöck mit runden Scheiben und eisernen Fensterkreuzen" angebracht
waren. Der Durchgang von der Sakristei zum Chor war „nach der äußeren Flucht auf
1 Schuh dick zuzumauern, so dass es gegen der Kirche einen Wandkasten bildet".
Da überdies die bisherige Verbindungstür anders gestaltet werden musste, wird klar,
wie es zum heutigen Wandschrank in der Spitalkirche kam.

Übergang der Verwaltung des Spitalfonds
auf die politische Gemeinde 1870

Infolge des Gesetzes vom 5. Mai 1870 über die Rechtsverhältnisse und die Verwaltung
der Stiftungen übernahm der Gemeinderat die Verwaltung des Spitalfonds
allein. In einer gemeinsamen Sitzung der Katholischen Stiftungskommission und
des Gemeinderats der Stadt Euenheim am 8. Juli 1870 fand die vorgeschriebene
Übergabe der Archivalien rein formal statt. Bereits am 6. Juni hatte Pfarrverweser
Gutgesell zu Protokoll gegeben, dass er bei seinem Amtsantritt weder Urkunden
noch Rechnungen noch Wertpapiere des Ettenheimer Spitalfonds im Pfarrhaus vorgefunden
habe. Spätestens seit der Zeit, als Pfarrer Grafmüller in Euenheim amtierte
(1849/62), sei schon alles auf dem Rathaus aufbewahrt worden.30

Renovation der Spitalkirche 1883/84

In den Jahren 1883/84 wurde die Spitalkirche renoviert. Offensichtlich lief die Aktion
über das katholische Pfarramt, denn die Rechnungen befinden sich im Pfarrarchiv
.31 Möglicherweise wurden für diesen Zweck Spendengelder verwendet.

An Malermeister Joseph Fahrländer wurden „für das Ausmalen und Vergolden der
Spitalkapelle" 215 Mark bezahlt. Zimmermeister Peter Schwarz fertigte 14 neue
Kirchenstühle aus Tannenholz für 400 Mark an. Diese wurden von Maler Fahrländer
für 70 Mark mit einem viermaligen Ölfarbenanstrich in Eichenton versehen. Die
Zementwaren-Fabrik Brenzinger & Cie aus Freiburg, lieferte den heute noch vorhandenen
Zementplattenboden für 539,92 Mark (67,49 qm), und von der Freiburger
Glasmalerei Heimle & Merzweiler stammen vier Glasgemälde im Werte von insgesamt
380 Mark, die einen kreuztragenden Christus, eine schmerzhafte Muttergottes,
den heiligen Dominikus und den heiligen Bernhard darstellen. Diese Glasgemälde
wurden im Jahre 1965 wieder entfernt. Die Maurerarbeiten erledigten Franz Meyer
und Karl Philipp Oechsler für 80 Mark (Verlegung des neuen Plattenbodens?). Die
Firma Heinrich Lange aus München lieferte einen „Kirchen Rouleaux" mit einem
nicht näher bezeichneten Gemälde in Öl für 70 Mark. Über dieses Ausstattungsstück
ist nichts weiteres mehr bekannt. Der Altar wurde von A. Flick aus Bühl für 186
Mark gefasst und vergoldet. Die Bühler Bildhauerei A. Mechler berechnete jeweils

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