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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 92
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0092
Stand der Angelegenheit an. Zuletzt schrieb Pfarrer Winterhalter am 30. April 1937
unter dem Eindruck der Verhältnisse in der NS-Zeit: „Ein Eintrag auf Bewilligung
und Eintragung eines ausschließlichen Gebrauchsrechts der Spitalkirche zugunsten
der römisch-katholischen Kirchengemeinde hat heute begreiflicherweise weniger
Aussicht als je zuvor." Dabei ist es bis heute geblieben.34

Renovation der Spitalkirche 1927

Im Jahre 1927 wurde eine neuerliche Instandsetzung der Spitalkirche erforderlich.
Nach der Kostenberechnung des Stadtbaumeisters Josef Müller war ein „zweimaliger
Ölfarbanstrich auf Sockel und Holzwerk und Leimfarb- oder Kaseinanstrich auf
dem alten Decken- und Wandputz (in zweimaligem Anstrich)" vorgesehen. Am 26.
Juni 1927 erhielt Malermeister Franz Blum die Malerarbeiten zum Angebotspreis
von 608,50 Mark übertragen. Später legte er noch ein weiteres Angebot über zusätzliche
Vergoldungsarbeiten vor, das ebenfalls vom Gemeinderat angenommen
wurde: „1) Namenszug I.H.S. mit Zeichen, anlegen, vergolden und fertigstellen wie
auf der Skizze, Arbeit und Gold berechnet (auf) 80 Mark, im Goldton plastisch behandelt
55 Mark. 2) Vergoldungen in der Kapelle: Rundstab um Kreis, Fenstereinrahmung
, Gesimsstab um die ganze Kapelle, Stab am Deckengesims, Blumengehänge
und Akanthusblatt, Gehänge an der Empore, Türaufsatz, Fenstergehänge
und Stab an den Fensterrahmen, 4 Stäbe an den Ovalrahmen, 2 Kapitäl 380 M."35

Ein Bericht in der Ettenheimer Zeitung vom 17. September 1927 anlässlich der
Fertigstellung erwähnt weitere interessante Einzelheiten: „ Nun ist das Kirchlein fertiggestellt
und macht durch die schöne, schlichte Ausführung einen würdigen Eindruck
. Die Umarbeiten hatten Herr Malermeister Blum hier und Herr Kirchenmaler
Schuhmacher von Offenburg übernommen. Das Altarbild, die hl. Barbara darstellend
, ist z. Z. noch in Arbeit bei Herrn Vogt in München (!). Dank der Opferwilligkeit
verschiedener Familien konnte auch der Altar neu hergerichtet werden (!), was
vor allem den Bemühungen der Schwester Oberin im Spital zu verdanken ist, die
Gaben für die Herstellung des Altars gesammelt hat." Aus diesem Zeitungsbericht
geht klar hervor, dass auch der Altar renoviert und ein neues Altarbild der heiligen
Barbara durch den Ettenheimer Kunstmaler Rudolf Vogt hergestellt wurde. Dies alles
wurde mit Spendenmitteln bezahlt, weshalb - wie so oft in solchen Fällen - in
den Akten nichts zu finden ist. Das Inventar der Spitalkirche kam vor allem durch
Spenden zusammen.

Über den Kirchenmaler Schuhmacher und dessen Arbeit am Altar der Spitalkirche
konnte nichts festgestellt werden. Das Altarbild des Malers Rudolf Vogt zeigte
die heilige Barbara als große Figur mit Kelch und Hostie, die wie ein Engel einem
am Boden liegenden Soldaten erscheint, der ein kleines Sterbekreuz in den Händen
hält. Im Hintergrund sah man einen Turm, das Hauptattribut der heiligen Barbara.
Das Bild wies besonders auf die Verehrung der heiligen Barbara als Patronin der
Sterbenden hin. Bei der Kirchenrenovation 1964/65 wurde es nicht wiederverwendet
, sondern in die Nische in der Mitte des Altars die alte Muttergottesfigur gestellt,
wie es 1884/85 schon einmal geschehen war. Seither ist das Altarbild des Malers
Vogt verschwunden.

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