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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 94
(PDF, 59 MB)
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blieben war.37 Victor malte das Bild auf eine runde Holzfaserplatte, die in der Mitte
der Decke der Spitalkirche angebracht wurde.38 Victor schrieb zu seiner Arbeit, er
habe den ehrenvollen Auftrag mit großer Freude, Liebe und in der Überzeugung ausgeführt
, dass durch sein Werk „kommenden Generationen der Dank der Stadt an die
Gottesmutter für die Behütung vor den Schrecknissen des Zweiten Weltkrieges immer
vor Augen geführt bleibt". Das Bild entfernte man aber bereits im Jahre 1964,
worüber noch zu berichten ist! Von den vereinbarten 3.000 RM erhielt Maler Victor
kurz vor der Währungsreform 2.000 RM ausbezahlt. Victor bat am 3. Dezember
1949 um eine Nachzahlung, weil er praktisch nur 150 DM bekommen habe. Die
Stadt zahlte ihm daraufhin noch 50 Mark ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs
nach.39 So kam die Stadt zu einem preiswerten Votivbild.

Erneuerung des Dachstuhls
und Renovation des Kirchenraums 1964/65

Nachdem das neue Krankenhaus auf dem Meierberg eröffnet worden war, stellte sich
die Frage nach der weiteren Verwendung des Spitalgebäudes. Die Stadt beschloss,
ein Altersheim darin einzurichten, das von 1953 bis 1974 bestand.

Bald nach seiner Ankunft äußerte Stadtpfarrer Birkenmeier gegenüber der Stadt
den Wunsch, für die Alten und insbesondere den ehrwürdigen Schwestern zuliebe
die Spitalkirche würdig herzustellen. Bei einer näheren Untersuchung des Gebäudes
zeigte es sich, dass der gesamte Dachstuhl und das Türmchen baufällig geworden
waren. Eine Totalerneuerung war unumgänglich, wenn das Spitalgebäude erhalten
werden sollte.40 Neben dem gesamten Dachstuhl über der Kirche musste auch die
Kirchendecke vollständig erneuert werden. Das Türmchen erhielt eine neue Kupferverkleidung
. In der Kirche fielen umfangreiche Gipserarbeiten an der Decke an, die
von der Firma A. Hessemann erledigt wurden. Den neuen Dachstuhl baute die Firma
K. Edelmann, die Dacheindeckung erfolgte durch die Firma Wilhelm Angster, und
die Malerarbeiten führte die Firma K. Bildstein durch. Durch die Firma Fritz Vogl
wurden vier neue Kirchenfenster in Bleiverglasung (Antikglas, grau) eingesetzt und
die alten Fenster mit den Glasgemälden vom Jahre 1884 ausgebaut. Diese alten Fenster
sind seither verschwunden! Die heute noch vorhandenen 14 Kirchenbänke aus
Eichenholz mit geschnitzten Kopfteilen und abgeplatteten Füllungen in der Rückwand
fertigte Schreinermeister Stefan Hedrich an. Die Gesamtkosten betrugen für
das Kirchengebäude 116.649,13 Mark. Zur gleichen Zeit wurde auch die Küche für
11.363,31 Mark renoviert.41

Anlässlich dieser Renovation musste das Inventar des Kirchenraumes ausgeräumt
werden. Der Altar wurde nach der Fertigstellung der Kirche wieder aufgerichtet,
aber nicht renoviert. Dabei setzte man - wie bereits erwähnt - das Altarbild der heiligen
Barbara von Maler Rudolf Vogt nicht mehr ein. Abgebaut wurde auch das
Deckengemälde des Malers Victor vom Jahre 1948. Da es vermutlich niemand haben
wollte, nahm es Heinrich Roser („D'r Roser Heiner") an sich, in dessen Haus es
letztmals gesehen wurde. Vom Altarbild des Malers Vogt fand sich zum Glück noch
eine alte schwarz-weiße Ansichtspostkarte, während vom ehemaligen Deckenbild
des Malers Victor bisher keine Abbildung gefunden werden konnte.42

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