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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 99
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0099
Die Freiherren von Schauenburg als Pfandherren
der vorderösterreichischen Herrschaft Staufen

Von

Magda Fischer

Die Freiherren von Schauenburg sind in Staufen nicht unbekannt: An der Fassade
des Rathauses ist ihr Wappen angebracht, und man kann der Aufschrift entnehmen,
dass die Stadt von 1627 bis 1722, also beinahe 100 Jahre lang, unter ihrer Herrschaft
stand. Allerdings zeigt sich nicht auf den ersten Blick, wie sie ihre Herrschaft ausgeübt
und welche nachhaltigeren Spuren sie in der Stadt und im Stadtbild hinterlassen
haben. Auch in der Ortsliteratur und in den Akten und Urkunden des Stadtarchivs
Staufen lassen sich nur wenige direkte Zeugnisse schauenburgischer Präsenz in
Staufen finden. Selbst in dem großen Urkundenbestand der Freiherren von Schauenburg
, der in den letzten Jahren erschlossen worden ist, sind nur ganz wenige Stücke
vorhanden, die die Art und Weise schauenburgischer Herrschaftsausübung in Staufen
dokumentieren könnten.1

Trotzdem sind die Schauenburger natürlich nicht „spurlos" aus Staufen verschwunden
. Zwar ist die Überlieferung lückenhaft und auf mehrere Archive verteilt,
aber doch reichhaltig genug, um zusammen mit den erhaltenen Bauzeugnissen2 wenigstens
in Umrissen ein Bild zu gewinnen von den, wie die vorderösterreichische
Regierungskammer 1708 meinte, „sehr importierlichen Herrschaften Staufen und
Kirchhofen" und auch davon, „waßgestalten solche thails ob iniurias temporum der
nacheinander gefolgten Kriegs Empörungen, thails wegen übler oeconomiae und ad-
ministration den Innhabern fast in grundt verderbt worden [...]".3

Auch wenn man diese vorderösterreichische Sicht der Dinge kritisch werten muss
- Vorderösterreich war in diesem Fall kein unparteiischer Beobachter -, so ist doch
nicht von der Hand zu weisen, dass das Bild von Staufen unter schauenburgischer
Herrschaft insgesamt in eher düsteren Farben gezeichnet werden muss.

Die Herrschaft Staufen
nach dem Aussterben der Freiherren von Staufen

Mit Georg Leo Freiherr von Staufen, der 1602 ohne männliche Nachkommen starb,
endete die jahrhundertealte Herrschaft dieses Geschlechts.4 Burg und Stadt sowie die
zugehörigen Dörfer und andere Besitzungen, soweit sie Lehen waren, fielen an
Österreich heim, das den gesamten Besitz der Freiherren von Staufen im einzelnen
inventarisieren und alle Einkünfte und Ausgaben von Lehen und Eigengütern aufzeichnen
ließ.3 Nach sorgfältiger Abwägung von Kosten und Nutzen entschloss sich
Österreich zum Hinzukauf der Allodialgüter um die Summe von 93.000 fl., wovon

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