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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 104
(PDF, 59 MB)
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und andere Besitzungen im Elsass, die dann allerdings ein Verwandter von der protestantischen
Linie in Oberkirch vom schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna als
Lehen empfangen und für die Familie sichern konnte.13 Ebenso wenig konnte Han-
nibal die Herrschaft über Staufen und Kirchhofen wahrnehmen.

Hannibal starb 1634 in Breisach, aber auch seine Erben waren in Staufen zunächst
nur wenig präsent. Zwar beauftragte Hannibals Bruder Christoph 1635 Laurentius
Fischbach, einen „Johannitermeisterischen Rat und Secretarius" zu Heitersheim, die
Rechnungslegung des Staufener Stadtvogts für die Jahre 1632 bis 1634 abzuhören,
er selbst war jedoch weder in diesem noch in den folgenden Jahren dabei anwesend.16

Die Rechnungsbücher spiegeln indes die Kriegssituation deutlich wider. Zwar
wurden die Steuern eingezogen und der der Herrschaft zustehende Teil an diese abgeführt
, der Rest musste aber weitgehend für die Verproviantierung der einquartierten
Soldaten ausgegeben werden. Zwischen 1637 und 1651 fehlen die Abrechnungen
dann vollständig, „dieweilen", wie es heißt, „in Zeit dieses so lang gewehrdten
hochverdörblichen Kriegswäßen" das Rechnungsbuch geflüchtet und nicht zur Hand
gewesen sei, die „Oberkeiten" sowie viele Bürger in die Fremde verjagt, zudem die
Bürgerschaft mit „Kriegs Pressuren und Contributionen hardt beleget", die „gemeine
Säge ganz verderbt" und der der Stadt von der Herrschaft verliehene Salzkauf - eine
zweite wichtige Einnahmequelle der Stadt neben der Säge - sich nicht mehr in Händen
der Gemeinde, sondern der Herrschaft befand.17 Dem Tenor der Notiz im Rechnungsband
nach war dies kein Akt der Willkür von Seiten der Herrschaft, sondern
eher eine Erleichterung für die Gemeinde, da sie „wegen allzu großer armuet" das
zunächst zum Einkauf des Salzes notwendige Kapital nicht mehr aufbringen konnte.
1661 mussten die Schauenburger selbst eine Schuld für den Salzkauf auf ihre Herrschaften
aufnehmen, die bei der Ablösung der Pfandschaft 1722 noch nicht abbezahlt
war, während bereits um 1680 der Salzkauf bzw. -verkauf wieder in den Händen
der Stadt Staufen war.18 Doch damit wurde schon um einige Jahrzehnte vorausgegriffen
; es ist notwendig, noch einmal zur Jahrhundertmitte zurückzukehren.

Die Friedensjahre 1651 bis 1672

Als 1650, nach dem Tod von Hannibals Bruder Christoph, die Erben Hannibals aus
der nächsten Generation eine Teilung ihres Erbes vornahmen, mussten die Herrschaften
Staufen und Kirchhofen ausgeklammert werden, da sie von den Franzosen
noch immer nicht geräumt und „restituiert" waren.19 Ab 1651 allerdings scheinen die
Schauenburger dann doch endlich in den vollen Genuss ihres Besitzes und in nähere
Beziehungen zu ihren Untertanen gekommen zu sein. Ihre Besuche in der Stadt,
etwa zu Fronleichnam 1652 und 1653, und die ihnen dabei gereichten „Verehrungen
" bzw. der ihnen in der „Stube" kredenzte Wein20 zeigen dies ebenso wie die Verpachtung
ihrer Häuser (darunter der Meierhof gegenüber dem Pfarrhof) an einzelne
Bürger wie auch eine gemeinsame Supplikation von Herrschaft und Bürgern an den
Erzherzog wegen der Kontributionen.21

Nachdem zunächst noch Christoph von Schauenburg, Herr zu Jungholz und Krozingen
, der Bruder Hannibals, hauptsächlich für die Herrschaft zuständig war, folgte
ihm nach seinem Tod zunächst sein Sohn Johann Kaspar, danach der älteste Sohn

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