Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 150
(PDF, 59 MB)
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Mitgliedern von Zünften auch Vertreter aufstrebender Verwaltungsberufe wie Notare
und Schreiber ebenso wie Universitätslehrer als Repräsentanten einer neuen städtischen
Führungsschicht.37

Der Nachfolger von Johannes Ysenly von Bötzingen, Georg Hetzel von Wiesensteig
, Magister artium, trat um 1435 in den Dienst der Stadt.38 Wenn er ihn bereits
fünf Jahre später wieder quittierte, die Stadt verließ, um dann 1443 nach Freiburg
zurückzukehren und erneut, wenn auch wiederum nur für kurze Zeit, als Schulmeister
tätig zu sein, nach Errichtung der Universität an die dortige Artistenfakultät
wechselte und schließlich von 1475 bis 1478 wieder die Leitung der Lateinschule
übernahm, so kann er als Musterbeispiel unsteter Lehrtätigkeit gelten, welche die für
eine gute Schulausbildung erforderliche Kontinuität des Unterrichts gefährdete. Dabei
boten die Einstellungsverträge für beide Seiten, Schulmeister wie Stadt, leichte
Möglichkeit zur Kündigung, und eine wenig attraktive Entlohnung mag vielfach ein
Grund gewesen sein, den Dienst aufzukündigen. Von Georg Hetzel von Wiesensteig
haben sich die Anstellungs- und Abzugsreverse von 1440, 1443 und 1447 erhalten.39
Der hier sichtbar werdende Dreijahresrhythmus spricht für sich. Aus dem Anstellungsrevers
von 1440 erfahren wir, dass sich Hetzel verpflichtete, gegen acht Pfund
Pfennig jährlich und ein Fuder Holz zu jeder Fronfasten die fremden und einheimischen
Knaben, jung und alt, „mit Lehren und was einem Schulmeister gebührt, treulich
zu versehen".40

Hetzeis Vita ist bereits durch das Nebeneinander von Lateinschule und Universität
geprägt, das in der Folgezeit die Freiburger Schulgeschichte kennzeichnete.

Anmerkungen

1 Vgl. Erwin Rauner: Elementarunterricht. In: Lexikon des Mittelalters Bd. 3. München-Zürich
1986, Sp. 1799 f.; Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter. Stuttgart 1988, S.
181 ff.

2 Hierzu Daniel Albert Fechter: Geschichte des Schulwesens in Basel bis zum Jahr 1589. Basel
1837, S. 20 ff.

3 Martin Kintzinger: Varietas puerorum. Unterricht und Gesang in Stifts- und Stadtschulen des späten
Mittelalters. In: Schule und Schüler im Mittelalter. Beiträge zur europäischen Bildungsgeschichte
des 9. bis 15. Jahrhunderts. Hg. von Martin Kintzinger, Sönke Lorenz und Michael
Walter. Köln-Weimar-Wien 1996, S. 299-326.

4 Fechter (wie Anm. 2), S. 21. Wolfgang Maaz: Konrad von Mure. In: Lexikon des Mittelalters
Bd. 5. München-Zürich 1991, Sp. 1362 f.

5 Vgl. Antonia E. Harter-Böhm: Zur Musikgeschichte der Stadt Freiburg im Breisgau um 1500
(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 10). Freiburg im Breisgau 1968,
S. 30 ff.

6 Freiburg 1091-1120. Neue Forschungen zu den Anfängen der Stadt. Hg. von Hans Schadek und
Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte 7). Sigmaringen 1995; Geschichte der Stadt Freiburg
im Breisgau Bd. 1. Hg. von Heiko Haumann und Hans Schadek. Stuttgart 22001.

7 Zur Freiburger Lateinschule vgl. jetzt Hans Schadek: „Daß die Jugendt reich und arm ... truwlich
unterwisen werde". Die Freiburger Schulen von ihren Anfängen bis zum Ende der habsburgischen
Herrschaft. In: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau Bd. 2. Hg. von Heiko Haumann und Hans
Schadek, Stuttgart 22001, S. 461 ff.

8 Fechter (wie Anm. 2), S. 9 ff.

9 Joseph Knepper: Das Schul- und Unterrichtswesen im Elsaß von den Anfängen bis gegen das Jahr
1530. Straßburg 1905, S. 172 ff.

10 Knepper (wie Anm. 9), S. 210 ff.

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