Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 153
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0153
Die städtische Lateinschule von der Universitätsgründung

bis zum Übergang an Baden

Von

Dieter Mertens
I

Im April 1460 nahm in Freiburg die Universität den Lehrbetrieb auf. Damit veränderte
sich die Bildungssituation in der Stadt und in der Folge auch die Stellung der
Lateinschule - der Schulrektoren wie der Schüler. Beiden bot sich nunmehr am Ort
eine Möglichkeit zu weiteren Studien in einer sich selbst verwaltenden Korporation
an. Die Schüler konnten in der Burse eines Magisters Aufnahme finden und vermochten
mit ihren in der Schule erworbenen Lateinkenntnissen den Lehrveranstaltungen
der Artistenfakultät zu folgen, und den Schulrektoren bot sich die Chance,
als Magister an der Universität zu lehren und in einer höheren Fakultät weiter zu studieren
. Der seit 1457 amtierende Schulrektor Johannes Kerer zählte bereits bei der
Eröffnung des Lehrbetriebs der Universität zu den Lehrern der Artistenfakultät, und
auch seine vier bekannten Nachfolger, darunter Ulrich Zasius, sind, nach zum Teil
recht kurzer Amtszeit, aus dem städtischen Amt ausgeschieden und in die Universität
übergetreten. Gervasius Sopher, der 1517 sein Amt antrat, musste schließlich
unterschreiben, dass er sich nicht gleichzeitig im Dienst der Universität betätigen
werde.1 Johannes Kerer aus Wertheim, der von Heidelberg nach Freiburg kam, um
an der Universität zu lehren, scheint das Schulamt als Warteposition genutzt zu
haben, weil sich die Eröffnung der Universität drei Jahre lang, bis 1460, hinzog.2
Schüler Kerers von der Lateinschule darf man in den ebenfalls 1460 Immatrikulierten
sehen, die aus Freiburg gebürtig sind und dank ihrer Vorbildung den ersten akademischen
Grad, den eines baccalaureus artium, nach kurzer Frist - eineinhalb bis
zwei Jahren - erwerben konnten. Als Kerer (f 1507) 1497 die Statuten des Colle-
gium Sapientiae verfasste, dessen Errichtung er 1496/1501 testamentarisch verfügte,
bestimmte er den jeweiligen Lateinschulrektor neben den vier Dekanen der Universität
zum Elektor - die Elektoren wählten aus den Bewerbern, die natürlich auch von
der Lateinschule kamen, die maximal zwölf Stipendiaten aus.

An der Freiburger Lateinschule wurden aber nicht nur Stadtkinder unterrichtet,
sondern ebenfalls aus dem näheren und ferneren Umland kommende Schüler. Die
erhaltenen Verzeichnisse stammen allerdings erst aus dem späten 16. und 17. Jahrhundert
.3 Wie bei den Universitätsbesuchern werden Reformation und Konfessiona-
lisierung den Einzugsbereich auch der Lateinschule verändert haben. Die Einzugsgebiete
, welche die erhaltenen Schülerverzeichnisse aufweisen, lassen darum nur
teilweise auf die früheren Verhältnisse seit der Universitätsgründung zurückschließen
. Nach Angaben von Rektoren aus der ersten Hälfte und der Mitte des 16. Jahr-

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