Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 249
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Schweizer Caritas war es vor allem der Pfarrer von St. Clara in Klein-Basel, Franz
Christoph Blum, der die Hilfsaktionen in Gang brachte und in Gang hielt. Die Stadt
Freiburg hat ihm später zum Dank die Ehrenbürgerwürde verliehen.7

Nicht weniger bedeutend war die Quäkerhilfe für Freiburg. Von Philadelphia aus,
der Stadt mit dem schönen Namen „Bruderliebe", kam bald nach Kriegsende ein erstes
Zeichen. Ein Brief, der über Frau Dr. Gertrud Luckner hierher gebracht wurde,
ließ die Freunde wissen: „Wir sind die Alten, unverändert in Liebe und brüderlichem
Vertrauen euch von Herzen zugetan."8 Harry Pfund baute dann 1946 die amerikanische
Quäkerhilfe für die französische Besatzungszone auf. Sie „symbolisierte christliche
Verbundenheit und den Willen zur Versöhnung."9

Ein zweiter Pfeiler, der die Brücke zur Versöhnung und Solidarität getragen hat,
waren landsmannschafliche Verbindungen. Auslandsdeutsche haben sich für ihre
Verwandten in der Heimat verantwortlich gefühlt und entsprechend gehandelt. In der
Schweiz gründeten prominente Emigranten, unter ihnen Joseph Wirth und Aloys
Stegerwald die „Christliche Nothilfe". Sie warben Spenden ein und organisierten
einen Paketdienst für ganz Deutschland, der über ein zentrales Verteilerlager hier in
Freiburg fast zwei Millionen Pakete in die Hungerstädte aller vier Besatzungszonen
transportierte. Persönliche Beziehungen brauchte man für ganz individuelle Hilfen:
Im Sommer 1948 brauchte die Chirurgische Universitätsklinik dringend einen
Schleifstein zum Abziehen der Messer für den Operationsgebrauch. Sämtliche
Schleifsteine waren beim Luftangriff 1944 vernichtet worden. „Nach Angabe des
hiesigen Fachgeschäftes Fischer sei der Stein nur in der Schweiz zu bekommen." Da

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