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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 260
(PDF, 59 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0260
Die Transformation der Auslandshilfe in das eigenverantwortlich gestaltete Sozialsystem
der Stadt war erfolgreich. Freilich hat sich in den Jahrzehnten seit 1949
dessen Struktur verändert. Hans Koschnik hat kürzlich in einem Interview festgestellt
, dass als Antwort auf die soziale Not der Nachkriegszeit der Sozialstaat begründet
wurde, dass daraus aber mehr und mehr ein Sozialversorgungsstaat geworden
sei.34 Gerade der Rückblick auf die Auslandshilfe der Nachkriegsjahre und ihre
Bedeutung als „Hilfe zur Selbsthilfe" sollte auch ein Appell an das ehrenamtliche
soziale Engagement sein, das die Menschen damals erlebten und das so viele praktiziert
haben.

„Zeit des Aufbruchs zwischen Not und Normalität": Vor 50 Jahren war Deutschland
und war auch diese Stadt in die entscheidende Phase des Take off, der Wende
zum Aufstieg gelangt. Diese Startphase ist auch durch die internationale Solidarität
eingeleitet worden. Dem Wirtschaftswunder war das Wunder der Solidarität vorangegangen
. Diese internationale Solidarität schuf eine Voraussetzung dafür, dass anders
als nach dem Ersten Weltkrieg nicht Hass und Rachedurst die Mentalitäten bestimmte
, sondern der Geist der Versöhnung und europäischen Integration. Dies hat
die innere Genesung des Gemeinwesens ermöglicht und dazu beigetragen, dass Demokratie
und soziale Verantwortung nicht formale Hülsen blieben. Sie wurden zur
gelebten Wirklichkeit.

Anmerkungen

1 Zitiert von Paul-Ludwig Weinacht, in: Freiburg. Hg. von Wolfgang Fiek u.a., Freiburg 1999,
S.145.

2 Hans Schneider: Freiburger G'schichten, Band 1. Freiburg 1985, S. 33.

3 Dr. Franz Kempf in: Amtliches Einwohnerbuch der Stadt Freiburg im Breisgau 1949, S. V. ff.

4 Franz Flamm: Chronik der Freiburger Nachkriegsnot. Auslandshilfe für Freiburg. Mehrbändige und
systematische Darstellung mit Dokumenten, demnächst im Stadtarchiv Freiburg.

5 Zur allgemeinen Lage in Freiburg bei Kriegsende: Peter Fässler u. a.: Hauptstadt ohne Brot. Freiburg
im Land Baden (1945-1952). In: Geschichte der Stadt Freiburg i.Br. Bd. 3. Hg. von Heiko
Haumann und Hans Schadek. Stuttgart 1992, S. 371 ff.; zur Auslandshilfe für Deutschland: Hans-
Josef Wollasch: Humanitäre Auslandshilfe für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Freiburg
1976, bes. die Einleitung „Nachkriegshilfe im Überblick" S. 21-66.

6 Hans-Josef Wollasch: Humanitäre Auslandshilfe (wie Anm. 5), S. 68 f.

7 Wolfgang Hug: Und Freiburg sagte Danke. In: Badische Zeitung, 24. März 1999, S. 28.

8 Hans-Josef Wollasch, Humanitäre Auslandshilfe (wie Anm. 5), S. 61, Anm. 243.

9 Todesanzeige für Prof. Dr. Harry Pfund von OB Dr. Böhme in der Badischen Zeitung, Januar 1992.

10 Brief von Caritasdirektor Vorgrimler an Aloys Stegerwald vom 4. Mai 1948. In: Hans-Josef
Wollasch, Humanitäre Auslandshilfe (wie Anm. 5), S. 245.

11 Brief von Helge Torgersen, Wien/Purkersdorf vom 17. Februar 1999 an Dr. Flamm, mit Antwort auf:
Wolfgang Hug: Die Hilfe des TranOnkels. In: Badische Zeitung 7. Januar 1999, S. 25.

12 Arne M. Torgersen: ... nach Ihnen, Herr General! Humanitäre Abenteuer eines Norwegers im
Nachkriegseuropa. Stuttgart 1971, bes. S. 21 u. S. 32; Franz Flamm: Chronik der Freiburger Nachkriegsnot
, Band 9: Arne Torgersen und die Norwegerhilfe.

13 Franz Flamm: Chronik der Freiburger Nachkriegsnot, Band 8, S. 38.

14 Bernhard Appel: Freiburg - Stadt der Caritas. In: Badische Heimat 79/199, Heft 3, S. 482^4-96.
'5 Vgl. Anm. 5.

16 Dr. Franz Flamm: Die Auslandshilfe für die Stadt Freiburg 1945-1949. Im Auftrag der Stadtverwaltung
bearbeitet. 1950 bei R. Goldschagg, Freiburg. Das Zitat S. 31.

17 Hans-Josef Wollasch: Humanitäre Auslandshilfe (wie Anm. 5), bes. S. 106 ff.

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