http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0287
Was wird aus Trümmern und Baracken?
Der Wiederaufbau der Stadt Freiburg
Von
Paul Bert
Schon sechs Jahre vor der Zerstörung Freiburgs am 27. November 1944 lagen in den
Schubladen der Planer Zeichnungen für eine Neugestaltung der Freiburger Innenstadt
. Welche Ideen ließen sich daraus verwirklichen im Widerstreit der Meinungen?
„Ein Unglück, aber auch eine Gelegenheit", hieß es. Was sollte aus der zerstörten
Stadt werden? Würde überhaupt eine Generation ausreichen, um die Zustände zu
überwinden, die von Baracken und Behelfsbauten geprägt waren? Die Weichenstellung
vor über 50 Jahren war entscheidend: es galt, den Charakter der Stadt zu erhalten
, aber auch Raum für eine zukunftsfähige Entwicklung zu geben. Nicht die
verkehrsgerechte Stadt war das Ziel, sondern Urbanität mit einer hohen Gestaltqualität
.
Freiburg 1949
Aussagekräftige Zeitzeugnisse der jeweiligen politischen oder wirtschaftlichen Situation
sind oftmals die kleinen Dinge des täglichen Lebens, die meist unbeachtet bleiben
, wie das Münzgeld oder die Briefmarken. Beispielhaft seien hier Marken aus
Sachsen und Freiburg in der unmittelbaren Nachkriegszeit gezeigt.
Dargestellt sind darauf die dringendsten Aufgaben dieser Zeit: Wohnungsbau,
Straßen- und Brückenbau, Verkehrsmittel wie Eisenbahnen und Straßenbahnen.
Vier Jahre nach Kriegsende waren diese Aufgaben auch in Freiburg schon angegangen
worden, aber man litt anfänglich stark unter den Restriktionen durch die
französische Besatzungsmacht, die folgende Prioritäten setzte:
Abb. 1 Darstellung des Wiederaufbaus in Sachsen auf Briefmarken von 1946
(Bildvorlage des Autors)
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