Freiburger historische Bestände - digital

serstraße (1938 bis 1945 Adolf-Hitler-Straße) wurden so dem damaligen Zeitgeist
entsprechend im Heimatstil umgebaut, aber nicht nur in der erwünschten „Blut- und
Boden"-Ästhetik wie beim „Haus Oberpaur" 1938. Auch die Einführung der Arkaden
war damals schon vorgesehen. Der Neubau 1931 in der Gesinnung des von
Schlippe abgelehnten Bauhauses durfte so nicht ausgeführt werden, sondern das
Hochbauamt erarbeitete einen Gegenvorschlag.

Für die gesamte Altstadt wurde 1938 vom Hochbauamt durch den Architekten Dr.
Friedrich Fohr ein Idealplan entwickelt, der eine Freilegung der historischen Altstadt
durch einen Grünring im Verlauf der ehemaligen Vaubanschen Befestigungsanlagen
vorsah. Auch fast alle Gebäude des Jugendstiles waren zum Abbruch bestimmt.

So hatte Schlippe schon ein Jahr nach dem Luftangriff vom 27. November 1944
eine Planungsidee für den Wiederaufbau sozusagen in der Schublade, die er im Dezember
1945 dem Stadtrat vorstellen konnte. In vier Rundfunkvorträgen 1946 und
in einer Ausstellung 1947 im Kaufhaus konnte er seine Ideen erläutern:

1. Beibehaltung des „Zähringer Grundplanes", eines Meisterwerks hochromanischer
Baukunst, als Baudenkmal, das auch verkehrstechnisch nicht zu be-

Abb. 3 Beispiel für die Ablehnung des Bauhaus-Stiles: Entwurf für ein Lichtspiel und Geschäftshaus
mit Gegenvorschlag des Städtischen Hochbauamtes 1931 (Bildvorlagen des Autors)

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