Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 298
(PDF, 59 MB)
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sitätsbibliothek wird durch die Sandstein-Farbgebung gemildert. Das KG (Kollegiengebäude
) II, 1958 von Otto Ernst Schweizer sehr selbstbewusst in das historische
Stadtbild hineingerückt, wird hier weniger wegen seiner Gestalt als seines Inhaltes
erwähnt, da es richtig war, die Universität in der Innenstadt zu lassen und nicht
den Fehler einer Campus-Universität am Stadtrand zu begehen.

Das Stadtbauamt war intensiv um die Wiederherstellung stadtbildprägender öffentlicher
Gebäude wie Rathaus, Basler Hof, Karlskaserne, Kornhaus (von privaten
Investoren wiedererrichtet) bemüht und fügte auch Neubauten wie den der Stadtbücherei
am Münsterplatz in das Altstadtbild ein. Dazu kam eine Betreuung der privaten
Baugesuche in meist fruchtbaren Diskussionen mit den freien Architektenkollegen
.

Auch die Staatliche Bauverwaltung entwickelte ein neues Bewusstsein im Umgang
mit historischer Bausubstanz, die in Teilen den Angriff überstanden hatte, und
so sind an der Salzstraße zuerst mit dem Großherzoglichen Palais und später mit der
Deutschordenskommende (für das Landgericht) beispielhafte Baudenkmale der Barockzeit
wiedererstanden.

Nach den Trabantensiedlungen der 60er-Jahre - unter Oberbaudirektor Helmuth
Phleps entwickelt - wie Bischofslinde, Landwasser, Weingarten, begann in der
Innenstadt der Prozess der Stadterneuerung. Die „Hochhaus-Phase" wurde in den
70er-Jahren durch die postmoderne „Nostalgie-Welle" abgelöst, und mit der Neubebauung
der Konviktstraße an die alte Schlippesche Tradition angeknüpft.

Die Weiterentwicklung der Bautradition

Mit dem Generationenwechsel bei den freien Architekten und den städtischen Planern
verbinden sich auch die Veränderungen in der Architekturauffassung, so dass
die Stadtgeschichte immer an ihren Bauten abzulesen ist.

Nach dem bescheidenen Siedlungsbau der 50er-Jahre wurden die verdichteten
Trabantensiedlungen in den 60er-Jahren angelegt. Um die freie Landschaft zu schonen
, erfolgten anschließend die Rückbesinnung auf die Innenstadt und die - oft problematische
- Nachverdichtung in den älteren Stadtquartieren.

Gegen Ende des Jahrhunderts knüpft die Architekturauffassung wieder an die Formensprache
der 50er-Jahre an. Beispiel hierfür ist der „Predigerturm". Am Bahnhof
und um das Theater herum ist eine Techno-Architektur entstanden, die mehr der
Präfabrikation Rechnung trägt, als mit detailreicher Gestaltung auf die Umgebung
einzugehen.

Der Beton-Brutalismus der 60er-Jahre („Karlsklotz", Universitätsbibliothek, KG
III) feiert Auferstehung an der Stefan-Meier-Straße, wo der Neubau des Pharmakologie
-Instituts rücksichtslos die Umgebung missachtet. Ebenso hat am Fahnenberg-
platz mit dem Behördenneubau nun endlich der für Freiburg völlig untypische Bauhausstil
der 20er-Jahre einen späten Standort gefunden. Mit seinen langen Fenster-
und Brüstungsbändern bringt das Gebäude eine Abkehr von der Freiburger Bautradition
und hat auch noch den Abbruch des denkmalgeschützten Grand-Hotels bewirkt
, das zusammen mit der AOK und dem „Panzerkreuzer" ein gutes Ensemble der
50er-Jahre bildete.

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