Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 301
(PDF, 59 MB)
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Ausblick

50 Jahre nach der Weichenstellung für die bauliche Entwicklung Freiburgs durch den
Wiederaufbauplan von 1949 ist festzustellen, dass die fruchtbare Spannung zwischen
Tradition und Fortschritt weiter besteht und die Architektur den jeweiligen
Moden in der Zeitströmung unterworfen bleibt.

Nachdem die konservative Haltung Schlippes 20 Jahre lang heftige Kritik hervorgerufen
hatte, begann man ab 1970 seine Leistung anzuerkennen und ihn zu rehabilitieren
. Man konnte endlich würdigen, dass es ihm gelungen war, den Charakter
Freiburgs zu erhalten. Sein Erbe wurde auch für die Nachfolgenden zur Verpflichtung
, mit dem Bild der Stadt behutsam umzugehen.

Traditionsverbundenes Bauen kommt den Wünschen weiter Teile der Freiburger
Bevölkerung entgegen. Das Bewahren und - damit verbunden - die Erhaltung des
vertrauten Ortes entspricht einem tiefen Bedürfnis der Menschen, dem die jüngeren
Architekten manchmal nur ungern nachgeben. Gut gestaltete Straßen- und Platzräume
sind ein ganz wesentliches Element einer Stadt, die dadurch ihre Lebensqualität
vermittelt, und sie bedürfen einer besonderen Pflege. Aber die Innenstadt darf
auch nicht zu einer musealen Touristenattraktion verkommen.

Zum anderen muss die Stadt lebendig bleiben und dem Optimismus Raum für eine
Entwicklung in die Zukunft bieten. Die Globalisierung durch die neuen Medien wird
auch in Freiburg ihre Folgen haben. Dazu kommen die neuen Technologien. Die
Solartechnik wird zu neuen Gestaltungselementen führen, die man heute schon am
„Bahnhofsturm" oder in der Kaiser-Joseph-Straße sehen kann. Sie werden ebenfalls
das Stadtbild prägen und für die Gestalter eine Verpflichtung zur Rücksichtnahme
auf das Vorhandene sein.

Durch Freiburg zu gehen, wird immer spannend und interessant sein, weil es auch
ein Gang durch die Geschichte ist. Zwar gilt auch hier das Goethe-Wort „man sieht
nur, was man weiß", doch auch der unbefangene Betrachter wird sich von einer
guten Gestaltqualität einfangen lassen.

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