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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 308
(PDF, 59 MB)
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lichkeit ist nicht die Rede; ein Redner bedauert allerdings, dass man „Kinder in Pappkartons
beerdigen" müsse, da es an Holz zur Herstellung von Särgen fehle.

Im Laufe der Beratungen erhob ein Abgeordneter die Forderung, angesichts der geringen
Größe „dieses Ländchens" solle eine Verwaltung aufgebaut werden, „die einfach, sparsam und
klar ist" (S. 86). In seiner abschließenden Ansprache hält Präsident Person auch Folgendes fest
(29. 5. 1947; S. 401): Das seit dem November 1946 bestehende Sekretariat der Beratenden
Landesversammlung umfasste nach dem Stand vom 1. 4. 1947 zehn Personen, darunter der
Direktor als Leiter und eine Reinemachefrau. Norbert Ohler

Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Erster Band: Allgemeine Geschichte.
Zweiter Teil: Vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Im Auftrag der Kommission
für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, hg. von Meinrad Schaab und
Hansmartin Schwarzmaier in Verbindung mit Gerhard Taddey. Redaktion Michael Klein
(Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg).
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2000. XXI, 872 S.

Vier Autoren haben die Last dieses Bandes geschultert. M. Schaab, E. Wolgast und D. Stie-
vermann behandeln die Zeit von etwa 1250 bis 1806; Einschnitte werden mit den Jahren 1500
und 1648 gesetzt. Es folgen zwei epochenübergreifende Abschnitte von M. Schaab zu Siedlung
, Gesellschaft, Wirtschaft von der Stauferzeit bis zur Französischen Revolution und ein
Nachtrag zu Band 2 (Die Territorien im Alten Reich) von F. Quarthai zu Vorderösterreich. Ein
Orts- und Personenregister erschließt weite Teile des Inhaltes; ein Sachregister soll im abschließenden
fünften Band folgen.

Überwältigend ist, wie in den schon früher erschienenen Bänden 2 und 3, die Fülle der
durchgearbeiteten Quellen und wissenschaftlichen Arbeiten. Überblicke zur Verfassungs-,
Dynastien- und Verwaltungsgeschichte, zu Anfängen und Ursachen der territorialen Zersplitterung
- man denke an das Mit- und Gegeneinander von Reich, Territorien, Städten, Stiften,
Klöstern, Bünden, Eidgenossenschaft und Frankreich - werden ergänzt durch eigene Abschnitte
zu kleineren Religionsgemeinschaften (Juden, Waldenser) sowie zu Architektur, bildenden
Künsten, Bildungswesen, Buchdruck, Literatur, Musik und Wissenschaften. Weiten
Raum nimmt die Darstellung von Ursachen, Verlauf und Folgen der Glaubensspaltung sowie
des Dreißigjährigen Krieges im 16. bzw. 17. Jahrhundert ein; hervorgehoben sei die Zusammenstellung
von Bevölkerungsverlusten und materiellen Schäden dieser Katastrophe (S.
334-336).

Die Autoren nutzen die Gelegenheit zu Korrekturen am bisherigen Geschichtsbild (etwa in
der abwägenden Bilanz zum Bauernkrieg; S. 189), zu Beobachtungen auf lokaler Ebene (etwa
zur Reformation in manchen Reichsstädten: der Rat ließ über die Abschaffung der Messe die
Bürger entscheiden, handelte aber als Obrigkeit dem reichsstädtischen Landgebiet gegenüber;
S. 211) und zu knappen Skizzen (etwa zur Modernisierung im Vorderösterreich des 18. Jahrhunderts
; S. 750). Treffende Zitate erhellen europäische Zusammenhänge; so erhielt jeder
Band der etwa 6000 Druckwerke, die im Jahre 1622 Papst Gregor XV. geschenkt wurden, folgendes
Exlibris: Sum de Bibliotheca, quam Heidelberga capta spolium fecit... Maximiiianus.
Bei Erörterung der französischen Reunionen wird die Pervertierung des Rechts herausgestellt,
vorher aber festgehalten, dass die von Vörderösterreich ausgehenden Bestrebungen zur Territorialisierung
ähnliche Ziele verfolgten (S. 337, 353-355).

Wiederholt wird das Beobachtungsfeld auf Anrainer des heutigen Bundeslandes ausgeweitet
, vor allem in die nördliche Schweiz und in das Elsass; die Bedeutung von Straßburg zeigt
sich auch darin, dass das Register zu diesem Ort mehr Einträge ausweist als zu Stuttgart, Süddeutschland
und Südwestdeutschland zusammen. Zu einer solchen Zwischenbilanz gehören

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