Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 309
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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die Problematisierung scheinbar klarer Begriffe (etwa Stadt und Reichsstadt) sowie Hinweise
auf Forschungslücken (etwa zu Domschulen im Spätmittelalter und zur Musikpflege in Klöstern
der Neuzeit; S. 111, 445).

Wie schon der erste Blick auf den Inhalt zeigte, hat auch dieses ehrgeizige Werk sein
Schicksal. Die Herausgeber sahen sich, wie sie im Vorwort einräumen, zu einer Änderung
von Disposition und Konzeption gezwungen; diese laufen auf einen weiteren Band hinaus.
Der am Gesamtwerk interessierte Subskribent wird also etwa 200 Mark mehr aufwenden
müssen als vorgesehen; das ist mehr als ärgerlich. In einer früheren Besprechung schrieb der
Rezensent: „Der ,Start' mit Band 3 gibt eine gewisse Gewähr dafür, daß die Zeit bis 1800
wirklich in ,nur' zwei Bänden dargestellt wird" (Schau-ins-Land 113, 1994, S. 184). Wiederholungen
und Überschneidungen, seinerzeit schon bedauert, haben im vorliegenden Band ein
Ausmaß erreicht, mit dem man sich in einer Veröffentlichung von Beiträgen zu einem Tagungsthema
abfindet; hier sprengen sie das Maß des für ein Handbuch Vertretbaren. Wer sich
zur Mitarbeit an einem solchen Werk bereit erklärt, begibt sich freiwillig unter ein hartes
Joch. Was die Einhaltung von Terminen und die Begrenzung des Umfangs des eigenen Beitrags
angeht, sind auch namhafte Wissenschaftler offensichtlich nicht mehr bereit, ihre Zusagen
zu honorieren - und die Herausgeber resignieren. Norbert Ohler

Orts- und regionalgeschichtliche Literatur

Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald. Studien zu seiner Geschichte von der Gründung
im 11. Jahrhundert bis zur frühen Neuzeit (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg
i. Br. Nr. 68). Hg. von Hans-Otto Mühleisen, Hugo Ott und Thomas Zotz. Waldkir-
cher Verlag, Waldkirch 2001. 322 S.

„Mutata mente" installierte Berthold II. von Zähringen 1093 sein Hauskloster nicht im schwäbischen
Weilheim, sondern auf dem Schwarzwald. Die Rede ist von der Gründungsgeschichte
des Klosters St. Peter, die Sönke Lorenz minutiös untersuchte, gestützt auf den Hirsauer Kodex
und archäologische Befunde in Weilheim mit den beiden Kirchen St. Peter und St. Calixt.
In drei Phasen zerlegt er den Vorgang: Berthold I. gründete in Weilheim ein Eigenkloster, das
1078 quasi vor seinen Augen durch Kaiser Heinrich IV. zerstört wurde; sein Sohn Gebhard
schenkte Weilheim dem Kloster Hirsau, das dort eine Präpositur errichtete; Berthold II. ertauschte
sich Weilheim zurück in der Absicht, es zur Abtei erheben zu lassen, entscheidet sich
dann aber parallel zur Verlagerung seiner säkularen Interessen in Richtung Breisgau für den
Standort auf dem Schwarzwald.

Hans-Otto Mühleisen, Hugo Ott und Thomas Zotz als Herausgeber konnten ein Kollegium
von zehn Autoren für eine Veröffentlichung des Alemannischen Instituts über die Geschichte
des Klosters St. Peter gewinnen. Dieter Mertens arbeitet über Abt Gremmelsbach, der um 1500
die Haustradition schriftlich festhielt und damit wertvolle Quellen schuf. Jutta Krimm-Beu-
mann präsentiert das zentrale Originaldokument aus dem 12. Jahrhundert, den Rotulus San-
petrinus, eine Pergamentrolle, worauf die Besitztümer des Klosters samt den Namen der
Schenker und Förderer verzeichnet sind.

Karl Schmid, dessen Beitrag hier posthum erscheint, beleuchtet die Gründungsgeschichte
im Kontext des Investiturstreits. Den Gegensatz von Reformkloster und Dynastenkloster überbrückend
, gewährte Berthold II. die Libertas Romana und unterstellte St. Peter dem Heiligen
Stuhl. Zwei Autoren decken den Bereich Verfassung und Politik ab. Thomas Zotz behandelt
die frühe Zeit mit den Zähringern und ihren Nachfolgern, den Grafen von Freiburg, als Inhaber
der Vogtei. Das Stiftergeschlecht gewährte Schutz, sparte nicht mit Schenkungen und

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