Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 312
(PDF, 59 MB)
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im 15. Jahrhundert zwischen 5000 und 6000 - hatte sie eine überragende politische Machtposition
inne. Der bernische Stadtstaat hatte einen Glanzpunkt seiner Entwicklung erreicht.
In den zahlreichen Beiträgen wird nun ein umfassender Querschnitt dieses Jahrhunderts vorgeführt
.

Das Buch umfasst rund 130 Beiträge, die in 6 Großkapiteln thematisch gebündelt sind: Die
Stadt als Lebensraum, die Stadtbevölkerung, Handel und Gewerbe, der politische Alltag,
Kunst im Dienst der Kirche, Freisetzung der weltlichen Sicht. Einer Erläuterung bedarf das
letzte Kapitel. Unter dem weitläufigen Titel versammeln sich teilweise ganz verschiedene
Themen. Zuerst wird ausführlich die weltliche Kunst abgehandelt mit den Schwerpunkten
Buchmalerei, Tafelbilder, Werke des Nikiaus Manuel Deutsch, dann folgen hochinteressante
Darstellungen zur zeitgenössischen Literatur, Musikgeschichte und Technik (Schwerpunkt:
Zeitmessung). Die letzten Beiträge zum Thema „Bildersturm 1528" schließen den Band chronologisch
und thematisch ab. Sie arbeiten damit ein lange vernachlässigtes Thema wieder auf.
Die zahlreichen Statuen des Berner Münsters, die dem Bildersturm zum Opfer fielen, wurden
als Füllschutt in der Münsterterrasse verfüllt, wo sie erst in neuerer Zeit wiederentdeckt und
rekonstruiert worden sind.

Leider kann an dieser Stelle nicht näher auf die einzelnen Beiträge eingegangen werden;
ihre übergroße Zahl verbietet es. Sie sind durchweg auch für ein breites Publikum geschrieben
, knapp und informativ führen sie den aktuellen Forschungsstand der einzelnen Bereiche
vor. Ein ausführlicher Anmerkungsteil am Schluss, Literaturverzeichnis, Orts- und Personenregister
erleichtern das Arbeiten mit diesem Buch. Besonders zu erwähnen ist die opulente Bebilderung
. Eine große Zahl schöner, großformatiger Abbildungen, vor allem aus den Berner
Chroniken des 15. Jahrhunderts, sind nicht nur ansprechende Illustration, sondern besitzen
selbst hohe quellenmäßige Aussagekraft. Ferner bieten viele Tabellen, Karten, Grafiken sowie
in Grau unterlegte Erklärungsseiten schnelle und umfassende Informationen zu wichtigen Begriffen
und Ereignissen.

Mit „Berns große Zeit" ist ein bemerkenswertes Buch geglückt, das eine umfassende Gesamtschau
über Berns Glanzzeit im 15. Jahrhundert vorlegt. Ein Einwand sei aber erlaubt. Der
Rezensent hätte sich eine stärkere Betonung der Brüche und Diskontinuitäten dieser Glanzzeit
gewünscht. Denn sie war gleichzeitig eine Zeit schwerer kriegerischer Bedrohungen (Freiburger
Krieg 1447/48 und Burgunderkriege 1474-76), die das Gemeinwesen erschütterten.
Innere Spannungen, starke finanzielle Belastungen und hoher Steuerdruck werfen ein bezeichnendes
Licht auf die Grenzen eines Stadtstaates im 15. Jahrhundert. Willy Schulze

Die Geschichte der Stadt Kenzingen. Hg. im Auftrage der Stadt Kenzingen von Jürgen Treffeisen
, Reinhold Hämmerle und Gerhard A. Auer. 2 Bände (Bd. 1: Von den Anfängen bis
zur Gegenwart; Bd. 2: Mensch, Stadt, Umwelt). Selbstverlag. Kenzingen 1998/1999.480 bzw.
499 S., zahlreiche farbige und sw. Abbildungen.

Die 1999 anstehende 750-Jahrfeier der Stadtgründung war Anlass, die Geschichte Kenzingens
umfassend aufzuarbeiten. Erste Anläufe erfolgten 1988, ein Jahr später wurde das Projekt offiziell
begonnen. Herausgekommen ist ein - nicht nur inhaltlich - gewichtiges zweibändiges
Werk von insgesamt 979 Seiten, an dem nicht weniger als 42 Autoren mitgearbeitet haben.

Die Konzeption in zwei Bänden von annähernd gleichem Umfang führt zu Teilungs- und
Gliederungsproblemen. Ihnen begegneten die Herausgeber auf eine Weise, die grundsätzlich
durchaus einleuchtet. Sie bieten dem Leser schon mit Band I einen historischen Durchgang
„von den Anfängen bis zur Gegenwart". Band II - „Mensch, Stadt, Umwelt" - ist den Sach-
und Sonderthemen gewidmet.

Eine Besonderheit und klarer Pluspunkt: Beide Bände enthalten zahlreiche „Streiflichter" -

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